NEW YORK (dpa-AFX) - Zum Ende eines trüben Börsenmonats nimmt die Wall Street am Freitag noch einmal einen vorsichtigen Anlauf nach oben. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn zeichnet sich eine leichte Stabilisierung im Dow Jones Industrial
Der womöglich versöhnliche Ausgang der Woche täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass auch die US-Börsen angeknackst sind. Mehr als sieben Prozent hat der Dow Jones im September aktuell bis zum Vortagesschluss verloren, womit der September seinem Image als schwacher Börsenmonat alle Ehre macht. Konjunktursorgen und die Furcht vor steigenden Zinsen haben die Anleger in den vergangenen Wochen aus Aktien getrieben.
Die Talfahrt an den Börsen beschleunigte sich noch, seitdem klar ist, dass die Notenbanken im Kampf gegen die unverändert hohe Inflation auch eine "harte Landung" der Wirtschaft in Kauf nehmen. Für das gesamte Quartal, das nunmehr endet, zeichnet sich aktuell ein Verlust von etwa fünf Prozent im Dow Jones ab - weil die Anleger noch im Sommer noch Hoffnung schöpften, fällt das Minus etwas geringer aus als die September-Bilanz. Blickt man auf das Zwischenhoch im August, hat der Dow sogar fast 14 Prozent an Wert eingebüßt.
Vor diesem Hintergrund müssen die sich abzeichnenden Gewinne am Freitag eher verblassen, wie auch Craig Erlam vom Broker Oanda befindet. "Nach dem steilen Rückgang der letzten Wochen, als die Anleger wieder einmal akzeptieren mussten, dass die Zinssätze weiter und schneller als erhofft steigen werden, scheint dies nicht mehr als ein 'dead cat bounce' zu sein", schrieb der Marktbeobachter. Allzu viel Hoffnung auf einen nachhaltigen Aufwärtstrend hat auch er damit nicht.
Am Vortag noch hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt einen ersten Erholungsversuch an der Wall Street abgewürgt - sie wurden von den Marktteilnehmern als Beleg dafür gewertet, dass die US-Notenbank ihre neuerdings massiv restriktive Geldpolitik entschlossen weiter verfolgen dürfte. Vor dem Wochenende dürften die Anleger daher den Reden weiterer Fed-Mitglieder sehr genau zuhören.
Unterdessen zeigen die bereits vorbörslich veröffentlichten Daten zu den privaten Einkommen und Ausgaben in den USA ebenfalls nach oben - sie gelten ebenfalls als wichtiger Indikator für die US-Währungshüter. Im Blick steht an der Datenfront außerdem im späteren Verlauf noch das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen.
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Quelle: dpa-Afx