NEW YORK (dpa-AFX) - Die inzwischen viertägige Talfahrt an den US-Börsen dürfte sich auch am Donnerstag zum Handelsstart fortsetzen. Die Anleger sind nervös und verunsichert, seit US-Notenbankchef Jerome Powell die Märkte auf eine weiterhin straffe Geldpolitik der Fed im Kampf gegen die Inflation eingestimmt hat. Seither haben Rezessionssorgen die Oberhand. Allerdings: Eine dauerhaft hohe Inflation wäre aber noch schädlicher für die Wirtschaft.

Bevor neue wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht werden, taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor dem Handelsbeginn 0,4 Prozent im Minus auf 31 400 Punkte. Im Monat August büßte der bekannteste Wall-Street-Index etwas mehr als vier Prozent ein. Der technologielastige Nasdaq 100 wird am Donnerstag rund 0,6 Prozent tiefer bei 12 200 Punkten erwartet.

Bevor kurz nach dem Handelsstart der viel beachtete Stimmungsindex ISM für die Industrie die Aufmerksamkeit auf sich lenkt und am Freitag dann der Arbeitsmarktbericht für August, stehen einige Unternehmen mit Nachrichten im Fokus.

So büßten Nvidia vorbörslich etwas mehr als vier Prozent ein. Der Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen litt unter US-Beschränkungen für den Export von Hochleistungschips nach China und Russland. Einige Analysten verringerten daher ihre Schätzungen für den Konzern und senkten ihr Kursziel.

Die schwer angeschlagenen Aktien von Snap zeigten sich marktkonform, nachdem sie tags zuvor fast 9 Prozent zugelegt hatten. Da hatte die Mutter der Foto-App Snapchat überraschend mitgeteilt, dass sie 20 Prozent der über 6000 Stellen streichen wolle. Die kanadische Bank RBC reagierte nun und hob ihr Kursziel für die Aktie von 10 auf 11 US-Dollar an. Mit dieser überraschenden Mitteilung sei der Pessimismus wieder wettgemacht worden, der nach Berichten über den Abgang zweier Top-Manager aufgekommen sei, schrieb Analyst Brad Erickson.

3M zeigten sich vorbörslich ein halbes im Plus. Auch der US-Mischkonzern will im Rahmen eines größeren Sparprogramms Arbeitsplätze streichen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg schrieb. Neben dem Sicherheits- und Industriesegment dürfte der Jobabbau auch andere Bereiche treffen, hieß es unter Berufung auf konzerninterne Mitteilungen. Der Umfang der Personalabbau ist wohl noch unklar.

Unter den Nebenwerten sprangen zudem Forma Therapeutics um rund 47 Prozent hoch auf 19,70 Dollar. Der Diabetes-Spezialist Novo Nordisk hat sich formell mit dem Unternehmen auf eine Übernahme geeinigt. Forma soll für 20 Dollar in bar übernommen werden. Der Schlusskurs lag am Mittwoch bei 13,40 Dollar./ck/mis

Quelle: dpa-Afx