NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte sich am Donnerstag trotz des noch nicht feststehenden Ausgangs der US-Wahlen weiter erholen. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial
Präsident Donald Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden fehlen zwar nur noch wenige Wahlmänner-Stimmen für einen Einzug ins Weiße Haus. Allerdings schickte der Amtsinhaber schon seine Anwälte mit Klagen gegen die weitere Stimmenauszählung in mehreren Bundesstaaten los, um eine Niederlage auf juristischem Weg zu verhindern.
Zudem mehren sich die Anzeichen, dass im parteipolitisch gespaltenen Kongress alles beim Alten bleibt: Einer republikanischen Senatsmehrheit dürfte auch zukünftig ein demokratisch dominiertes Repräsentantenhaus gegenüber stehen. Damit sänke nicht nur die Wahrscheinlichkeit für ein neues, Billionen US-Dollar schweres Konjunkturprogramm gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Biden wäre es auch kaum möglich, etwas an der Steuerpolitik seines Vorgängers zu ändern oder eine schärfere Regulierung der heimischen Technologieriesen wie etwa der Google
Dementsprechend trotzten Amazon-Titel mit einem vorbörslichen Plus von zweieinhalb Prozent der Nachricht, dass der Unternehmensgründer und -chef Jeff Bezos in dieser Woche Amazon-Aktien im Wert von mehr als 3,0 Milliarden Dollar verkauft hat. Das ging aus Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Bezos hat in diesem Jahr SEC-Daten zufolge bereits Amazon-Anteile im Wert von über 10,2 Milliarden Dollar zu Geld gemacht. Apple und Alphabet verteuerten sich in einer ähnlichen Größenordnung.
Dagegen büßten die in New York gelisteten Titel des chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba vier Prozent ein. Alibaba konnte sich zwar im dritten Quartal deutlich von den zeitweisen Folgen der Corona-Krise erholen. Doch im Trubel um den geplatzten Börsengang des Finanzablegers Ant Group sorgte ein Bericht der "Financial Times", wonach dieser sich um mindestens ein halbes Jahr verzögern dürfte, für Moll-Stimmung.
Derweil sprangen die Anteilsscheine von Qualcomm
Der Autobauer General Motors
Bei Merck & Co reichte es immerhin für ein marktkonformes vorbörsliches Kursplus von 1,4 Prozent. Der Pharmakonzern Merck & Co
Quelle: dpa-Afx