NEW YORK (dpa-AFX) - Die neu erwachten Rezessionssorgen dürften die US-Börsen am Donnerstag weiter belasten. Frische Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft hatten zunächst wenig Einfluss auf die Notierungen.
Eine halbe Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,8 Prozent tiefer auf 33 028 Punkte und den Nasdaq 100 ebenfalls 0,8 Prozent im Minus auf 11 323 Punkte. Am Vortag hatten beide Indizes noch deutlicher unter schwachen Konjunkturdaten gelitten.
Laut dem Philly-Fed-Index hat sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im Januar deutlicher verbessert als erwartet. Mit einem Wert unter null signalisiert er aber einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität. Derweil ging die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend erneut zurück - Analysten hatten hingegen einen Anstieg erwartet. Weiter schwach zeigt sich hingegen der US-Häusermarkt: Im Dezember war sowohl die Zahl der begonnenen Neubauten als auch der Genehmigungen für neue Häuser weiter gesunken.
Enttäuschende Quartalszahlen drückten die Aktien von Alcoa vorbörslich mit sechseinhalb Prozent ins Minus. Der Aluminiumhersteller berichtete einen Nettoverlust und kündigte an, dass der Absatz im laufenden Jahr wegen Unsicherheiten aufgrund der weltweiten Inflation, der nachlassenden Nachfrage aus Europa und der schwachen Wirtschaftsaussichten in China hinter der ursprünglichen Planung zurückbleiben sollte.
Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble konnte die Anleger mit seinem Zwischenbericht ebenfalls nicht überzeugen, wie der Kursrückgang um fast zwei Prozent zeigte. Vor allem der starke US-Dollar ließ den Umsatz im vergangenen Quartal um ein Prozent sinken. Für das Geschäftsjahr 2022/23 hob das Unternehmen das untere Ende seiner Umsatzprognose an und erwartet nun ein organisches Wachstum zwischen vier und fünf Prozent. Beim Ergebnis je Aktie geht das Management um Konzernchef Jon Moeller weiterhin vom Erreichen des unteren Endes der Prognose aus und damit von einem Ergebnis auf Vorjahresniveau bis plus vier Prozent.
Beim Elektroautobauer Tesla müssen sich die Anleger nach dem Minus am Vortag auf einen weiteren Kursverlust von 1,8 Prozent einstellen. Im Prozess zu Betrugsvorwürfen von Anlegern gegen Unternehmenschef Elon Musk hatte am Mittwoch ein Anwalt des Tech-Milliardärs fehlerhafte Angaben in folgenschweren Tweets von Musk im Sommer 2018 eingeräumt. Dies sei jedoch nur eine unglückliche Wortwahl unter Zeitdruck und kein Betrugsversuch gewesen, betonte er./gl/jha/
Quelle: dpa-Afx