NEW YORK (dpa-AFX) - An den hoch bewerteten US-Börsen zeichnet sich am Montag kaum Bewegung ab. Eine halbe Stunde vor dem Handelsstart taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,03 Prozent höher bei 35 470 Punkten und den technologielastigen Nasdaq 100 0,12 Prozent fester bei 15 451 Punkten. Beide Indizes hatten am vergangenen Freitag von einer Rede von US-Notanbankchef Jerome Powell profitiert - letzterer war sogar erneut auf ein Rekordhoch geklettert, während dem Dow bis dahin noch ein kleines Stück fehlt.

Powell hatte im Rahmen einer internationalen Notenbankkonferenz dank Fortschritten am Arbeitsmarkt und beim Inflationsziel eine Reduzierung der Käufe von US-Staatsanleihen noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Er verwies aber auch auf die weiter grassierende Delta-Variante des Coronavisus und betonte, ein Beginn der Rückführung des Anleihekaufprogramms sei kein unmittelbares Zeichen für eine baldige Zinserhöhung. An den Finanzmärkten waren vor allem die zurückhaltenden Aussagen zu den Zinsen beachtet worden, die Sorgen vor einem abrupten geldpolitischen Kurswechsel beschwichtigt hatten.

Die Aktien des Herstellers von Krankenbetten, OP-Tischen und Patientenüberwachungssystemen Hill-Rom zogen vorbörslich um über siebeneinhalb Prozent auf 143,09 US-Dollar an, nachdem der Pharma- und Medizintechnikkonzern Baxter laut "Wall Street Journal“ seine Kaufofferte auf zehn Milliarden Dollar beziehungsweise 150 Dollar je Aktie angehoben hatte. Im Juli hatte Baxter dem Bericht zufolge noch 144 Dollar je Anteilsschein geboten und war damit bei Hill-Rom abgeblitzt.

Dagegen verloren die Aktien von Adtran über sechs Prozent. Der US-Konzern will den Telekomausrüster Adva Optical übernehmen. Bei der angestrebten Transaktion wird Adva mit knapp 760 Millionen Euro bewertet, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Die Übernahme soll über einen Aktientausch erfolgen, dabei sollen Adva-Aktionäre für jedes Papier 0,8244 Aktien des fusionierten Unternehmens ("HoldCo") erhalten. Die Adtran-Aktien würden im Verhältnis eins zu eins in Aktien der neuen Holdinggesellschaft eingetauscht.

Die in New York gelisteten Anteilsscheine des chinesischen Onlineunternehmen Netease verbilligten sich um knapp achteinhalb Prozent. Sie litten darunter, dass die chinesische Führung die Regeln für jugendliche Nutzer von Online-Spielen verschärft.

Schon seit Wochen sehen sich chinesische Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen einer zunehmenden Kontrolle durch die heimische Regierung ausgesetzt. Erst vor dem Wochenende hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass ein Verbot von US-Börsengängen chinesischer Unternehmen geplant sei, die über große Mengen sensibler Verbraucherdaten verfügten. Das dürfte insbesondere Tech-Konzerne treffen./gl/stk

Quelle: dpa-Afx