NEW YORK (dpa-AFX) - Die anstehenden Quartalszahlen der weltweit größten Technologiekonzerne dürften die Anleger an den US-Aktienmärkten am Donnerstag in der Defensive halten. Nach Handelsschluss werden die Schwergewichte Apple , Amazon , Alphabet und Facebook über ihre jüngste Geschäftsentwicklung berichten. Rund eine Dreiviertelstunde vor Börsenstart taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,92 Prozent tiefer bei 26 293 Punkten.
Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank den Leitzins erwartungsgemäß in einer Spanne von 0 bis 0,25 Prozent belassen. Volkswirte hatten einhellig mit dieser Entscheidung gerechnet. Die Notenbank wolle die Zinsen so lange niedrig lassen, bis die US-Wirtschaft die aktuelle Krise überwunden habe, heißt es in einer Mitteilung zur Zinsentscheidung. Die Fed werde bis dahin alle Instrumente nutzen um die Wirtschaft zu stützen.
Vor Handelsstart ließ der US-Paketdienst UPS mit unerwartet guten Zahlen aufhorchen. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent zu. Der Nettogewinn wuchs um fünf Prozent. Analysten hatten im Schnitt bei beiden Kennzahlen mit Rückgängen gerechnet. Eine Prognose für Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr wollte das Management dennoch nicht abgeben. Es sei noch zu unsicher, vorauszusagen, wann und wie schnell sich die Wirtschaft von der Corona-Krise erhole. Die UPS-Aktien schnellten im vorbörslichen US-Handel um knapp 11 Prozent nach oben.
Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble profitierte von der steigenden Nachfrage nach Reinigungs- und Gesundheitsprodukten. Der Umsatz stieg im vierten Geschäftsquartal um 4 Prozent. Unter dem Strich verdiente der Konsumgüterkonzern 2,8 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte Procter & Gamble wegen Abschreibungen auf Gillette einen Verlust von 5,2 Milliarden Dollar hinnehmen müssen. Die Aktien rückten vorbörslich um 1,5 Prozent vor.
Die Corona-Krise ist für den Pharma-Konzern Eli Lilly im zweiten Quartal Fluch und Segen zugleich gewesen. Das Management hob seinen Jahresgewinnausblick an. Weil aber gleichzeitig im Berichtszeitraum durch den Lockdown die Ärzte auch weniger verschrieben hatten, gingen die Umsätze im abgelaufen Quartal etwas zurück. Unter dem Strich brachte das Quartal dem Konzern aber einen Gewinnzuwachs von 6 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Dollar. Die Eli-Papiere fielen vorbörslich um 2 Prozent.
Im Rennen um einen Corona-Impfstoff kommt der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson voran. Wie das Unternehmen mitteilte, hat sich der Impfstoffkandidat AD26.COV2.S in ersten vorklinischen Tests als wirksam gegen eine Infektion mit Sars-CoV-2 erwiesen, den Erreger der Krankheit Covid-19. Der Konzern hatte über seine Pharmatochter Janssen im Juli mit einer klinischen Studie der Phase 1/2a mit mehr als 1000 Testpatienten begonnen und will bereits im September mit der Phase 3 starten. Die Aktien verteuerten sich vorbörslich um 1,8 Prozent./edh/fba
Quelle: dpa-Afx