NEW YoRK (dpa-AFX) - Aussagen des US-Notenbankpräsidenten haben am Mittwoch die US-Börsen belastet. Jerome Powell, der an diesem Tag vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses sprach, bekräftigte, dass die Zeichen bis Ende des Jahres auf weiter steigende Leitzinsen hindeuteten. Es werde "lange dauern", die Inflation auf das gewünschte Ziel von 2 Prozent zu senken, so Powell.
Der Dow Jones Industrial gab daraufhin um 0,11 Prozent auf 34 019 Punkte moderat nach. Er setzte damit die Konsolidierung der vergangenen beiden Börsentage fort. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,40 Prozent auf 4371 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 gab mit 1,17 Prozent auf 14 895 Punkte stärker nach. Technologiewerte gelten als überdurchschnittlich anfällig für steigende Kapitalmarktzinsen.
Erst vor einer Woche hatte die Fed eine Zinspause eingelegt, zugleich aber weitere Leitzinsanhebungen in Aussicht gestellt. Die Entschlossenheit der Fed, die sich seit mehr als einem Jahr gegen die hohe Inflation stemmt, hatte die Märkte überrascht. Daher habe es aktuell nun keine besonderen, neuen geldpolitischen Erkenntnissen durch Powell mehr gegeben, hieß es unter Börsianern.
Unter den Einzelwerten rückten die Aktien von Fedex in den Fokus. Ein enttäuschendes viertes Geschäftsquartal des Deutsche-Post-Konkurrenten drückte den Kurs um 2,7 Prozent nach unten. FedEx berichtete von einer schwächeren Nachfrage und will nun die Kosten senken. United Parcel Service (UPS ) verloren im Sog von Fedex gut zwei Prozent.
Im Fokus stehen außerdem die Tesla -Papiere. Hier nahmen Anleger trotz guter Nachrichten aus China Kursgewinne mit. Die Aktien waren seit Mitte Mai um fast 60 Prozent gestiegen, nun büßten sie fast fünf Prozent ein. In China werden Steuererleichterungen im Falle des Kaufs von Elektro-Neuwagen zum Teil bis 2027 verlängert. Die Maßnahme soll den Verkauf und die Produktion im weltgrößten Markt für E-Fahrzeuge anzukurbeln.
Für Intel ging um knapp fünf Prozent abwärts. Der Chiphersteller will einen Anteil von rund 20 Prozent an seiner Sparte IMS an den Finanzinvestor Bain Capital veräußern. Auch bei Intel nahmen Anleger jedoch Gewinne mit, vom jüngsten Tief Ende Mai hatten die Anteilscheine um 30 Prozent zugelegt. Auch die Aktien des Chip-Herstellers AMD büßten nach ihrem zuletzt starken Lauf gut fünf Prozent ein./bek/nas
Quelle: dpa-Afx