NEW YORK (dpa-AFX) - Überwiegend positiv aufgenommene Geschäftszahlen von Unternehmen haben am Freitag die US-Börsen nur noch etwas weiter angeschoben. Nach den deutlichen Gewinnen im Wochenverlauf scheint die Luft erst einmal etwas raus zu sein. Zuletzt hatte der überraschend deutliche Rückgang der Inflation in den USA für gute Laune gesorgt.
Der Dow Jones Industrial legte um 0,49 Prozent auf 34 563,45 Punkte zu. Damit deutet sich für den New Yorker Leitindex ein Wochengewinn von rund 2,5 Prozent an.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,12 Prozent auf 4515,36 Punkte nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,31 Prozent auf 15 620,88 Punkte.
Unter den Berichtsunternehmen ragte zum Wochenschluss Unitedhealth mit einem Plus von 7,7 Prozent positiv hervor. Damit setzten sich die Aktien klar an die Dow-Spitze. Angesichts stark laufender Geschäfte und guter Wachstumsperspektiven engte der Krankenversicherer sein Jahresgewinnziel nach oben hin ein. Im abgelaufenen Quartal konnte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Ergebnis übertreffen.
Die hohen Leitzinsen bescherten Großbanken einen kräftigen Gewinnschub. JPMorgan , Wells Fargo und Citigroup machten im vergangenen Quartal zusammen 22 Milliarden Dollar Gewinn - 37 Prozent mehr als vor einem Jahr. Denn die Banken konnten deutlich mehr für Kredite verlangen und erhöhten auf der anderen Seite sehr viel langsamer die Zinsen für Kundengelder. Die Folge: Die Marge stieg und mit ihr die Gewinne.
Die Anleger nahmen dies aber eher am Rande zur Kenntnis. So gewannen die Aktien von JPMorgan 0,4 Prozent und die von Wells Fargo gaben geringfügig nach. Die Anteilscheine von Citigroup büßten zuletzt sogar mehr als 3 Prozent ein. Die Resultate der Bank seien im Vergleich zu denen von JPMorgan und Wells Fargo weniger beeindruckend, hieß es am Markt.
Insgesamt wurden die Geschäftszahlen der Banken am Freitag von den Sorgen über einen künftig schärferen Wettbewerb in der Finanzbranche überlagert, wenn es darum geht, Einlagen von Kunden zu gewinnen. Es wird zudem befürchtet, dass im Zuge eines wirtschaftlichen Abschwungs verstärkt Kredite ausfallen könnten. Damit knickten am S&P-500-Ende die Papiere der Bank of New York Mellon um 6,6 und die von State Street um 10,5 Prozent ein.
Für die Anteilscheine von AT&T ging es um mehr als vier Prozent nach unten. Sie fielen auf das tiefste Niveau seit fast drei Jahrzehnten. Die Besorgnis über möglicherweise hohe Kosten wächst, die dem Telefonriesen drohen, wenn er Verunreinigungen durch bleiverkleidete Kabel in Teilen seines landesweiten Netzes beseitigen müsste.
Die Aktien von Leslie's sackten auf ein Rekordtief ab und brachen zuletzt um 31 Prozent ein. Das Direktvertriebsunternehmen für Schwimmbadbedarf hatte den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 gesenkt./la/he
Quelle: dpa-Afx