NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen hat die Vorsicht vor dem am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktbericht die Hoffnung auf eine Zinspause der heimischen Notenbank etwas in den Hintergrund gedrängt. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial rutschte am Donnerstag nach einem freundlichen Start sukzessive ab und notierte zuletzt 0,07 Prozent im Minus bei 34 865,13 Punkten. Derweil behauptete der marktbreite S&P 500 einen Kursanstieg von 0,20 Prozent auf 4524,00 Punkte. Der technologielastige und daher besonders zinssensible Auswahlindex Nasdaq 100 gewann noch 0,57 Prozent auf 15 550,04 Zähler.
Die jüngsten Konjunkturdaten hatten unter dem Strich wenig Einfluss auf die Aktienkurse. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind zum dritten Mal in Folge gesunken und liegen weiter auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet.
Derweil stiegen die Konsumausgaben und Einkommen der US-Haushalte im Juli weiter. Der Preisauftrieb verstärkte sich wieder leicht, wie der erwartungsgemäße Anstieg des von der US-Notenbank Fed besonders beachteten Preisindex PCE zeigte. Außerdem wurden überraschend gute Einkaufsmanagerdaten veröffentlicht
Nun richten sich die Blicke immer mehr auf auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Die Daten spielen ebenfalls eine große Rolle für die Geldpolitik, da ein starker Jobmarkt mit deutlichen Lohnsteigerungen die Inflation hochhalten kann. Bereits am Mittwoch hatten Experten davor gewarnt, die schwachen jüngsten Wachstums- und Arbeitsmarktdaten zu hoch zu hängen.
Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Zinsentwicklung sowie Konjunktursorgen hatten im August auf die Stimmung am Aktienmarkt gedrückt, der zuvor aber auch stark gelaufen war. Aktuell beläuft sich der Monatsverlust beim Dow Jones auf knapp 2 und beim Nasdaq 100 auf 1,3 Prozent.
Mit Blick auf die Unternehmen überzeugte der SAP -Konkurrent Salesforce mit Quartalszahlen sowie dem Ausblick auf das laufende Quartal. Zwar gebe es Anzeichen eines nachlassenden Umsatzwachstums, doch zeige die beeindruckende Entwicklung der operativen Gewinnmarge und des freien Mittelflusses, dass die Transformation des Spezialisten für Unternehmenssoftware intakt sei, sagte Analyst Mark Murphy von der US-Bank JPMorgan. Die Aktien gewannen an der Dow-Spitze 3,7 Prozent.
Den Papieren von Shopify bescherten eine Analystenempfehlung sowie eine Kooperation mit Amazon ein Plus von fast zehn Prozent. Die Experten von Canaccord Genuity stuften die Aktien von "Hold" auf "Buy" hoch. Zudem sollen Kunden des kanadischen E-Commerce-Lösungsanbieters bald Amazons Logistiknetzwerk nutzen können.
Microsoft -Aktien traten auf der Stelle. Der Softwarekonzern macht ein Zugeständnis in der EU-Wettbewerbsuntersuchung zu seinem Bürosoftware-Geschäft. Die Programmpakete des Konzerns sollen in Europa von Oktober an ohne den Kommunikationsdienst Teams günstiger zu haben sein.
Palantir-Papiere fielen nach einer Abstufung der Bank Morgan Stanley um acht Prozent. Für Analyst Keith Weiss ist in dem Aktienkurs mittlerweile ein Übermaß an Optimismus hinsichtlich des Potenzials im Zusammengang mit dem Thema Künstliche Intelligenz eingepreist. Zudem bestehe das Risiko, dass auch die Geschäfte mit Regierungen ein Nachlassen der Umsatzdynamik nicht verhindern könnten.
Die Warenhauskette Dollar General enttäuschte die Anleger mit einer Senkung des Jahresausblicks, was die Papiere um 12,6 Prozent absacken ließ./gl/he
Quelle: dpa-Afx