NEW YORK (dpa-AFX) - Am New Yorker Aktienmarkt geht es am Donnerstag wieder etwas bergauf. Während die Anleger gespannt auf den Zinsentscheid der US-Zentralbank Fed in der kommenden Woche warteten, sorgten wöchentliche Arbeitsmarktdaten für etwas Entlastung bei der Frage, ob nach den Leitzinsanhebungen der australischen und kanadischen Notenbank auch die US-Zentralbank Fed vielleicht noch weitere Zinsanhebungen plant. Eine unerwartet hohe Zahl an Erstanträgen ist zwar kein gutes Signal für die Wirtschaft, aber womöglich im Sinne der Fed bei ihrem Kampf gegen die Inflation.
Nach verhaltenem Start kam der Leitindex Dow Jones Industrial zuletzt auf ein Plus von 0,43 Prozent auf 33 810,60 Punkte. Auffällig war, dass er mit 33 833 Punkten zwischenzeitlich sein höchstes Niveau seit Anfang Mai erreichte. Der marktbreite S&P 500 lag auch mit 0,41 Prozent im Plus bei 4285,12 Zählern.
Der technologielastige Nasdaq 100 , den am Vortag eine Welle an Gewinnmitnahmen eingeholt hatte, erholte sich um 0,88 Prozent auf 14 429,51 Punkte. Die Branche gilt als besonders anfällig für Zinsspekulationen, die nun wieder abkühlten. Getragen wurde der Anstieg weiter von Aktien, die bei den Anlegern Fantasie rund um das Potenzial Künstlicher Intelligenz (KI) wecken. Dazu gehörten am Donnerstag Adobe und Amazon.
Adobe-Aktien zogen um vier Prozent an. Auf einer hauseigenen Konferenz für digitale Erlebnisse habe der Softwarekonzern neue Produkte und Funktionen mit generativer KI vorgestellt, schrieb der RBC-Analyst Matthew Swanson. Er betonte, ihm gefalle weiterhin die strategische Ausrichtung des Unternehmens.
Amazon kamen immerhin auf ein Plus von 2,1 Prozent. Hier erwähnte der UBS-Analyst Lloyd Walmsley, dass er im vierten Quartal KI-bedingt mit einer Beschleunigung der Geschäfte in der Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) rechnet. Tesla setzten außerdem ihre Rally mit einem Anstieg um 3,2 Prozent fort. In diesem Jahr haben sie als einer der besten Nasdaq-Werte schon 88 Prozent gewonnen.
Auch T-Mobile US gehörte an der Nasdaq mit 2,3 Prozent zu den Gewinnern nach einer Hochstufung auf "Outperform" durch Wolfe Research. Die Papiere stabilisierten sich auf ihrem zuletzt gesunkenen Kursniveau, das nach Ansicht der Experten nicht gerechtfertigt ist. Die Aktien waren zuletzt auf ihrem niedrigsten Niveau seit gut einem Jahr angekommen.
Ansonsten schauten die Anleger auf den strauchelnden Videospiele-Händler Gamestop , der mit seinem Umsatz für das erste Geschäftsquartal enttäuschte und seinen Geschäftsführer Matt Furlong feuerte. Die Aktien brachen um fast ein Fünftel ein, zeitweise sogar noch etwas mehr. Dies eliminierte die Kursgewinne der vergangenen vier Wochen.
Ähnlich war auch die Reaktion auf die Quartalszahlen von Smartsheet . Nach einer Kursverdopplung seit November ging es hier um 19 Prozent bergab. Es dürfte den Anlegern nicht gefallen haben, dass die Software-Plattform für Arbeitsmanagement den Ausblick für den Jahresumsatz nicht angehoben hat, hieß es von der Berenberg Bank./tih/men
Quelle: dpa-Afx