NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine moderatere Gangart im Zollstreit mit Mexiko und Kanada hat am Mittwoch die Gemüter an der Wall Street abgekühlt. Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,48 Prozent auf 42.723,99 Punkte zu, nachdem er am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit Mitte Januar abgesackt war.
Der marktbreite S&P 500 gewann 0,43 Prozent auf 5.803,15 Punkte. Für den technologielastigen Index Nasdaq 100 ging es um 0,55 Prozent auf 20.463,62 Punkte nach oben. Dieser war tags zuvor zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit November vergangenen Jahres gefallen.
US-Handelsminister Howard Lutnick avisiert eine schnelle Einigung im Zollstreit mit seinen Nachbarländern und wichtigen Handelspartnern Mexiko und Kanada. Man werde sich wahrscheinlich "in der Mitte" treffen und das Ergebnis wohl schon am Mittwoch bekanntgeben, sagte der Minister. Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus beiden Ländern waren erst jüngst in Kraft getreten. Händler wägten auch Signale der Trump-Administration ab, die einen einmonatigen Aufschub der neu eingeführten Zölle für Autohersteller gegenüber Kanada und Mexiko in Betracht zieht.
Unter den größten Gewinnern im S&P 500 stiegen denn auch die Aktien von Ford um 4,1 und die von General Motors um 5,3 Prozent. Sie machten damit ihrer Vortagesverluste wieder wett, die sie als Produzenten auch in Mexiko erlitten hatten.
Die Anteilsscheine von Moderna zogen um fast sechs Prozent an. Vorstandschef Stephane Bancel und Paul Sagan als Mitglied des Verwaltungsrats hatten insgesamt Aktien des Impfstoffherstellers im Wert von 6 Millionen US-Dollar erworben.
An der Spitze des S&P 500 schnellten die Papiere des Militärschiffbauers Huntington Ingalls Industries um 11,4 Prozent in die Höhe. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge bereitet die Trump-Administration eine Durchführungsverordnung vor, um die US-Schiffbauer insgesamt zu unterstützen und die chinesische Dominanz in der Branche zu verringern.
Die Aktien von T-Mobile US fielen um mehr als ein Prozent. Analyst Adam Fox-Rumley von der britischen Bank HSBC sieht für die Aktien der Tochter der Deutschen Telekom nur noch begrenztes Potenzial. T-Mobile US selbst sieht derweil wegen mehrerer Übernahmen zusätzliches Aufwärtspotenzial für ihre Jahresprognose. Neben der abgeschlossenen Übernahme des Werbespezialisten Vistar Media will das Telekom-Unternehmen auch den britischen Ad-Tech-Dienstleister Blis an sich reißen.
Am Index-Ende sackten die Papiere von Crowdstrike um 7,4 Prozent ab. Der Spezialist für Cybersicherheit enttäuschte mit den Signalen zum laufenden Quartal./la/ngu
Quelle: dpa-Afx