NEW YORK (dpa-AFX) - Die zuletzt turbulenten US-Börsen haben am Freitag keine klare Richtung gefunden. Zuletzt gewann der Leitindex Dow Jones Industrial 0,08 Prozent auf 39.479,37 Punkte. Die Wochenbilanz beläuft sich damit aktuell auf minus 0,6 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es zuletzt um 0,37 Prozent auf 5339,21 Zähler hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,45 Prozent auf 18.496,44 Punkte, was einen Wochengewinn von 0,3 Prozent bedeutet.
Von ihren mehrmonatigen Tiefständen am Montag haben sich die drei Indizes deutlich erholt. Vor allem die Angst vor einer US-Rezession nach einer Reihe schwacher Konjunkturdaten hatte am Donnerstag vergangener Woche eine dreitägige Talfahrt ausgelöst. Seit der Stabilisierung am Dienstag sind die New Yorker Börsen auf Richtungssuche. Dem erneuten Rückschlag zur Wochenmitte folgte am Donnerstag dank starker Daten vom Arbeitsmarkt wieder eine kräftige Erholung.
"Die Marktvolatilität könnte noch einige Zeit erhöht bleiben", sagte Mark Haefele, Chief Investment Officer bei UBS Global Wealth Management. Anleger sollten aber nicht überreagieren, wenn die Marktstimmung schwanke, empfahl er.
Die Aktien von Eli Lilly setzten mit plus 5,7 Prozent ihre am Vortag begonnene Erholungsrally fort. Am Donnerstag hatte der Pharmakonzern mit starken Quartalszahlen sowie einer Prognoseerhöhung überzeugt. Gefragt waren auch die Papiere der Banken JPMorgan und Goldman Sachs : Sie zählten mit Kursaufschlägen von 0,8 und 0,6 Prozent zu den besten Dow-Werten.
Dagegen ging beim Halbleiterhersteller Intel die Talfahrt nach der jüngsten Stabilisierung weiter: Die Aktien verloren am Dow-Ende 3,2 Prozent und waren auch Schlusslicht im Nasdaq 100.
Mehrere Einzelwerte aus der zweiten Reihe stachen ebenfalls mit teils deutlichen Kursausschlägen heraus. Expedia zogen um 9,7 Prozent an, nachdem der Online-Reisevermittler überraschend gute Eckdaten für das zweite Quartal bekannt gegeben hatte. Besonders stark fiel das Wachstum der Übernachtungen aus. Expedia warne allerdings vor einer sich abschwächenden Nachfrage im laufenden Quartal.
Für Paramount Global ging es nach dem Zwischenbericht zuletzt noch um 1,6 Prozent bergauf. Der Medienkonzern übertraf mit dem bereinigten Gewinn je Aktie die Konsensschätzung. Dass er eine Wertminderung von knapp 6 Milliarden US-Dollar für seine Kabelnetzwerke vornahm und einen Abbau der US-Belegschaft um 15 Prozent ankündigte, schockte die Anleger offenbar nicht. Erst am Vortag hatte der Konkurrent Warner Bros. Discovery sogar 9,1 Milliarden Dollar auf seine TV-Kanäle wie CNN und Discovery abgeschrieben.
Die Aktien von Pitney Bowes sprangen am Freitag um 11,3 Prozent hoch. Der Versand- und Postdienstleister wies einen besser als erwarteten Quartalsumsatz aus. Er stimmte zudem zu, im Rahmen eines Geschäfts mit der Finanzdienstleistungs-Holding Hilco Global einen Großteil seines E-Commerce-Geschäfts über ein Insolvenzverfahren zu liquidieren.
Die Anteilseigner von Five9 mussten hingegen einen Kurseinbruch von gut 26 Prozent verkraften. Der Anbieter von Callcenter-Software senkte sein Jahresumsatzziel. Im vergangenen Quartal sanken die Bestellungen, da Firmenkunden ihre Budgets wegen des schwierigeren konjunkturellen Umfelds gekürzt hatten./gl/he
Quelle: dpa-Afx