NEW YORK (dpa-AFX) - Eine anfängliche fortgesetzte Erholung ist an US-Börsen am Montag wieder versiegt. Gestützt auf positiv aufgenommene Unternehmensnachrichten unter anderem von der Investmentbank Goldman Sachs startete der Dow zwar fest in den Handel, seine Gewinne schmolzen aber Stück für Stück ab. Zwei Stunden vor Schluss rutschte er dann mit 0,09 Prozent ins Minus.
Nach einem Tageshoch von 31 644 Punkten, das den höchsten Stand seit Ende Juni bedeutete, stand der New Yorker Leitindex zuletzt bei 31 258,79 Zählern. Der marktbreite S&P 500 drehte mit 0,18 Prozent ins Minus auf 3856,39 Zähler, während der technologielastige Nasdaq 100 zuletzt um 0,2 Prozent auf 11 955,74 Punkte fiel.
Vor dem Wochenende hatte der Dow dank robuster Konjunkturdaten eine fünftägige Verlustserie beendet und sein Vorwochenminus fast noch wettgemacht. Die Risikobereitschaft sei kurzzeitig besser geworden, ohne dass dies mit greifbaren Nachrichten in Zusammenhang stehe, hieß es von Expertenseite. Die wirtschaftlichen Risiken blieben groß und die hohe Inflation müsse weiterhin von der Notenbank bekämpft werden.
Mit Goldman Sachs und der Bank of America legten zwei weitere große US-Banken ihre Quartalszahlen vor, die bei den Goldman-Anlegern nachhaltig gut ankamen: Die Papiere der Investmentbank verteidigten ein Plus von 1,8 Prozent und gehörten damit zwei Stunden vor Schluss weiter zu den besten Dow-Werten. Die Bank hat trotz eines Gewinnbruchs besser als erwartet abgeschnitten.
Das Umfeld für US-Bankenwerte war vor diesem Hintergrund generell recht solide, bei der Bank of America reichte es nach den Zahlen zuletzt noch für ein hauchdünnes Plus. Anleger sahen hier darüber hinweg, dass das Geldinstitut mit dem Gewinn knapp unter den Erwartungen blieb. Laut der UBS-Expertin Erika Najarian war das Quartal deshalb besser als es auf den ersten Blick den Anschein mache.
Boeing blieben im Dow ein weiterer klarer Gewinner mit plus einem Prozent. Als Treiber galten hier Aufträge, die auf der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough festgezurrt wurden - unter anderem für 100 737-Max-Mittelstreckenjets von Delta Air Lines . Auch Fluggesellschaften waren unter diesen Umständen gefragt: Delta-Titel legten um 4,2 Prozent zu.
Generell wieder begehrt waren auch einige Ölwerte. Chevron zogen im Dow im Zuge wieder anziehender Ölpreise um 1,6 Prozent an. Die Börsenpreise für den Energieträger stiegen mit der generell wieder besseren Anlegerstimmung, hieß es. Außerdem hat der US-Dollar im Handel mit anderen wichtigen Währungen an Stärke verloren.
Darüber hinaus fielen zwei Aktien im Zuge von Anaylstenkommentaren positiv auf. Chesapeake Energy legten nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 4,4 Prozent zu. In der Studie äußerte sich Analyst Umang Choudhary generell optimistisch zu Erdgas-Produzenten. Chesapeake sei dabei gut diversifiziert und biete dank Cashflow und dem robustem Wachstum eine attraktive Renditeperspektive.
Expensify sprangen um 11,6 Prozent nach oben. Das auf Ausgabenverwaltung spezialisierte Softwareunternehmen wurde von der Bank of America frisch zum Kauf empfohlen - unter anderem wegen einer starken Margenperspektive und dem vielversprechenden Fokus auf das Spesenmanagement./tih/he
Quelle: dpa-Afx