NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag ihre frühen Verluste abgeschüttelt und zur Erholung angesetzt. Marktbeobachter nannten als Gründe jeweils schwächer als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten aus der Privatwirtschaft und Auftragsdaten aus der Industrie, die die Anleger mit Blick auf die Zinspolitik der Notenbank (Fed) etwas beruhigen dürften. Hinzu komme, dass die Ölallianz Opec+ ihre Fördermenge im Sommer deutlich erhöhe. Laut Andreas Lipkow, Marktexperte bei Comdirect, kann dies dazu beitragen, die Inflationsdynamik zu reduzieren und den Kostendruck der Unternehmen zu mindern.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial legte rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss um 0,73 Prozent auf 33 053,85 Punkte zu, nachdem es am Dienstag und Mittwoch abwärts gegangen war. Der marktbreite S&P 500 stieg zuletzt um 1,29 Prozent auf 4154,31 Punkte. Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 2,18 Prozent auf 12 822,17 Zähler zu.
In der Privatwirtschaft der USA wurden laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP im vergangenen Monat deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Zudem stiegen die Aufträge der US-Industrie im April weniger deutlich als erwartet und auch die Entwicklung im März war schwächer als zunächst ermittelt.
Im Dow erholten sich die Aktien von Microsoft nach einem sehr schwachen Handelsauftakt deutlich und gaben zuletzt nur noch um 0,2 Prozent nach. Analysten messen den wegen ungünstiger Wechselkurse gesenkten Quartalsprognosen des Softwarekonzerns keine große Bedeutung bei. Es gehe schließlich nicht um die grundlegende Gesundheit des Unternehmens, sondern es handele sich nur um einen externen Faktor, sagte etwa Barclays-Analyst Raimo Lenschow. "Die meisten Anleger betrachten ohnehin die währungsbereinigten Zahlen des Unternehmens."
Ciena gaben um 1,8 Prozent nach, nachdem der Telekomkonzern mit seinen Margen und entsprechend auch dem Quartalsergebnis je Aktie enttäuscht hatte.
Für die Anteile von Hewlett Packard Enterprise dagegen ging es um kräftige 6,7 Prozent abwärts. Das Informationstechnikunternehmen verfehlte im vergangenen Quartal die Gewinnerwartungen und senkte den Ergebnisausblick für das laufende Geschäftsjahr.
Einen beeindruckenden Kurssprung um knapp 24 Prozent nach oben machten zugleich die Papiere von Chewy . Der Online-Händler für Haustierbedarf habe mit seinen Quartalszahlen die vorab gedämpften Erwartungen der Anleger übertroffen, schrieb Analyst Steven Shemesh von der kanadischen Bank RBC in einer ersten Reaktion./ck/he
Quelle: dpa-Afx