NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat nach den jüngsten Gewinnen am Donnerstag nachgegeben. Börsianer verwiesen als Belastung unter anderem auf durchwachsene chinesische Konjunkturdaten. Sorgen bereitete Analysten die zuletzt schwache Entwicklung des Einzelhandels. Zudem bleibt in den USA der Arbeitsmarkt wegen der Corona-Pandemie stark unter Druck.
Der Dow fiel nach einem sehr kurzen Ausflug in die Gewinnzone um 0,71 Prozent auf 26 679,16 Punkte. Zur Wochenmitte hatte das Börsenbarometer nach Fortschritten bei einem Sars-CoV-2-Impfstoff erstmals wieder seit fünf Wochen zeitweise die Marke von 27 000 Punkten getestet.
Der breiter gefasste S&P 500 büßte 0,56 Prozent auf 3208,56 Zähler ein. Der konjunktursensible Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 0,84 Prozent auf 10 611,92 Punkte. Er hatte am Montag ein Rekordhoch erreicht.
Unter den Einzelwerten ging es mit Quartalsberichten unter anderem aus der Bankenbranche weiter. So legten nach JPMorgan , der Citigroup und Wells Fargo nun Morgan Stanley und die Bank of America (BofA) ihre Resultate vor. Während die BofA einen Gewinneinbruch erlitt und ihre Risikovorsorge für Kreditausfälle anhob, berichtete die Investmentbank Morgan Stanley dank des Handelsbooms an den Finanzmärkten über Rekordwerte bei Gewinn und Ertrag. Damit büßten die Aktien der BofA knapp drei Prozent ein, während die von Morgan Stanley fast zwei Prozent gewannen.
Der Medizintechnik- und Pharmakonzern Abbott Laboratories verdiente zwar weniger als im Vorjahr, übertraf aber die Prognosen der Analysten. Die Anleger nahmen bei den in diesem Jahr bislang gut gelaufenen Papiere Gewinne mit, so dass die Anteilscheine zuletzt mehr als ein Prozent verloren.
Unter den schwächsten Werten im Dow ging es derweil für die Anteilscheine des Netzwerk-Ausrüsters Cisco um fast zwei Prozent abwärts. Analyst Samik Chatterjee von JPMorgan bemängelte in einer Studie den "unklaren Weg zurück auf den Wachstumspfad". Dies zügele das Anlegerinteresse.
Der Computer-Konzern Dell prüft die Abspaltung seiner Software-Tochter VMWare, was den Aktien einen Kurssprung um knapp 14 Prozent nach oben bescherte. Eine mögliche Trennung soll zwar, sofern es tatsächlich dazu kommt, nicht vor September 2021 stattfinden. JPMorgan-Analyst Paul Coster nahm dies direkt aber trotzdem zum Anlass, die Dell-Anteilscheine auf eine Empfehlungsliste zu setzen. Coster sieht in dem Vorhaben einen kurzfristigen Kurstreiber./la/he
Quelle: dpa-Afx