NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich nach dem trüben Wochenauftakt etwas stabilisiert. Die wichtigsten Aktienindizes legten am Dienstag etwas zu. Im Hintergrund schwelen aber weiterhin Konjunktursorgen. Im Fokus stehen dabei die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs, die anhaltenden Lieferengpässe als Nachwirkungen der Corona-Pandemie und vor allem der Kampf der US-Notenbank gegen die hohe Teuerung. Bereits am Mittwoch werden neue Inflationsdaten veröffentlicht, sodass sich die Anleger mit Engagements zurückhielten.

Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,32 Prozent auf 31 274,15 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,05 Prozent auf 3856,22 Punkte nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,11 Prozent auf 11 873,52 Punkte zu.

Zu den größten Gewinnern am Aktienmarkt zählten Aktien von Fluggesellschaften. Für Erleichterung sorgte, dass American Airlines den Umsatz im zweiten Quartal trotz vieler Engpässe und Verspätungen wie geplant gesteigert hat. Damit zogen die Papiere an der Spitze des S&P 500 um 10,5 Prozent an. Im Kielwasser dessen stiegen die Anteilsscheine von United Airlines um 8,3 Prozent und die von Delta Air Lines um 6,7 Prozent.

An der Dow-Spitze profitierten die Papiere des Flugzeugbauers Boeing mit einem Plus von fast neun Prozent von der guten Nachricht von American Airlines. Zudem lieferte das Unternehmen im Juni deutlich mehr Flugzeuge aus als im Vormonat. Boeing habe stark abgeschnitten, schrieb Analyst Ken Herbert von der kanadischen Bank RBC. Die Zahlen spiegelten die verbesserten Aussichten für den Flugzeugtyp 737 Max wider.

Die Papiere von Gap aber fielen um fast drei Prozent. Nach zweieinhalb Jahren trennt sich die Bekleidungskette von Chefin Sonia Syngel. Ihr war es nicht gelungen, das angeschlagene Unternehmen in ruhigeres Fahrwasser zu steuern.

Kursverluste verzeichneten auch die Aktien der Kupferproduzenten Freeport Macmoran und Newmont Mining . Sie büßten 0,2 beziehungsweise 1,2 Prozent ein. Die Investmentbank Goldman Sachs senkte angesichts der trüben Konjunkturaussichten die Preisprognosen für Kupfer deutlich und rechnet mit weiter fallenden Kupferpreisen.

Unter den Technologiewerten zogen die Aktien von Peloton um rund vier Prozent an. Der Sportartikel-Spezialist lagert nun die komplette Geräteproduktion an seinen Auftragsfertiger aus. Die New Yorker Firma baute einen Teil ihrer Fitness-Bikes und Laufbänder zuletzt noch selbst. Die Fertigung ganz an den taiwanischen Hersteller Rexon abzugeben, werde die Lieferkette vereinfachen und dem Unternehmen mehr Spielraum bei den Kosten geben, erklärte Firmenchef Barry McCarthy.

Peloton hatte zu Beginn der Pandemie stark von der Schließung von Fitnessstudios profitiert. Das Unternehmen interpretierte den Schub allerdings nicht als Sonderkonjunktur, sondern als Beginn einer Wachstums-Ära und investierte in den Ausbau der Kapazitäten bis hin zum Bau einer Fabrik in den USA. Das erwies sich als schwerwiegende Fehlkalkulation./la/mis

Quelle: dpa-Afx