NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind am Donnerstag nach solidem Start leicht ins Minus abgerutscht. Überraschend hohe Verbraucherpreise beschäftigten die Anleger, die sich wegen der Hoffnung auf Zinssenkungen andere Nachrichten erhofft hatten. Der Dow Jones Industrial
Der marktbreite S&P 500
Der Preisauftrieb in den USA hatte sich im Dezember unerwartet deutlich beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt mit 3,2 Prozent gerechnet. Die Zahlen sind von Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, von der sich Anleger bald erste Zinssenkungen versprechen.
"Die anhaltende US-Inflation verringert die Chancen einer baldigen Zinssenkung der Fed", sagte der ING-Ökonom James Knightley. Der angespannte Arbeitsmarkt und die aktuellen Zahlen machten eine bereits eingepreiste Zinssenkung schon im März unwahrscheinlich. Der Experte geht weiter davon aus, dass die Fed eher bis Mai warten wird. Auch die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland, Loretta Mester, hat die Erwartungen an eine baldige Leitzinssenkung gedämpft.
Der Microsoft-Kurs stieg in der Spitze um bis zu zwei Prozent auf einen Rekord, während Apple zeitweise mehr als ein Prozent verlor. Damit wurden beide Tech-Giganten erstmals seit Jahren wieder in etwa gleich hoch mit knapp 2,9 Billionen US-Dollar bewertet. Microsoft-Titel konnten zeitweise überholen, dies relativierte sich aber mit nachlassenden Kursgewinnen. Während die Fantasie für das Megathema Künstliche Intelligenz zuletzt die Microsoft-Aktien angetrieben hatte, litten Apple unter Nachfragesorgen.
Der Streaminganbieter Netflix
Einen Tag, bevor zahlreiche US-Banken die Berichtssaison einläuten, gab es Gewinnmitnahmen im zuletzt gut gelaufenen Finanzsektor. Dies galt vor allem für die Aktien von Citigroup
Ein größerer Nasdaq-Verlierer waren die Titel von Tesla
Im Fokus standen noch Unternehmen, die im Bereich der Kryptowährungen ihr Geld verdienen. Die Wertpapieraufsicht SEC öffnete am Mittwoch nach US-Börsenschluss den Weg für börsengehandelte Fonds, die in den Bitcoin investieren. Dies ist nach Auffassung der Deutschen Bank eine bahnbrechende Entscheidung. Damit dürfte der Zugang zu Bitcoin-Investitionen sowohl für Privatanleger als auch für institutionelle Investoren verbessert werden, schrieb Analystin Marion Laboure.
Die Nachrichten sorgten für Schwankungen sowohl beim Bitcoin als auch den damit verbundenen Aktien. Nach anfänglichen Gewinnen machten Anleger Kasse und so drehten letztere deutlich ins Minus. Die Papiere der Handelsplattform Coinbase
Einen Kursrutsch um 21 Prozent gab es bei der Aktie von Cytokinetics
Quelle: dpa-Afx