NEW YORK (dpa-AFX) - Der Arbeitsmarktbericht für Juni hat die US-Börsen am Freitag auf ihrem Stabilisierungskurs gehalten. Eine klare Richtung schlugen die wichtigsten Indizes aber nicht ein. Sie schwankten zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten, nachdem es in den beiden Handelstagen zuvor nach oben gegangen war.
Der Dow Jones Industrial gab rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss um 0,28 Prozent auf 31 297,62 Punkte nach. Auf Wochensicht zeichnet sich für den bekanntesten Wall-Street-Index damit aber trotzdem ein Gewinn ab.
Der marktbreite S&P 500 sank zuletzt um 0,30 Prozent auf 3890,94 Zähler. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,33 Prozent auf 12 068,93 Punkte. Er hat sich im Wochenverlauf damit zwar immer noch spürbar erholt, verharrt allerdings angesichts eines Abschlags von mehr als 20 Prozent seit seinem Rekordhoch im November nach wie vor im Bärenmarkt.
Andrew Hunter, Analyst Capital Economics, lobte den robusten Arbeitsmarktbericht, der für Juni einen starken Anstieg der Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft dokumentiert. Dies "scheint die Behauptung, die Wirtschaft steuere auf eine Rezession zu oder sei bereits in einer solchen, ad absurdum zu führen." Er hält eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der US-Notenbank-Sitzung Ende des Monats daher für gut denkbar. Zugleich verwies er auf weitere Details im Jobbericht. Die Abkühlung des Lohnwachstums und der jüngste Einbruch der Rohstoffpreise seien womöglich bereits Hinweise, dass sich die Inflationsaussichten schneller verbessern könnten als gedacht.
Unter den Einzelwerten legten im Dow die Apple-Aktien um 0,2 Prozent zu, während die Aktien des Software-Riesen Microsoft um 0,8 Prozent nachgaben. Im Nasdaq 100 legten die Papiere der Google-Mutter Alphabet leicht zu, während es für die Anteile des weltgrößten Online-Händlers Amazon um 0,8 Prozent abwärts ging.
Twitter büßten an der Nyse 4,2 Prozent ein. Einem Bericht der "Washington Post" zufolge ist der andauernde Konflikt zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und dem Twitter-Management über die Anzahl von Spam- und Fake-Nutzerkonten auf der Plattform eine ernsthafte Gefahr für die 44 Milliarden Dollar (43 Mrd Euro) schwere Übernahme. Neu ist das Hickhack allerdings nicht: Musk drohte schon vor Wochen, den Kauf deshalb platzen zu lassen. Einige Beobachter sehen das Hickhack als Vorwand Musks, um aus der teuren Übernahme herauszukommen.
Die Gamestop-Papiere gaben mit minus 4,5 Prozent einen Teil ihrer kräftigen Gewinne vom Vortag wieder ab. Der Videospielhändler tauschte seinen Finanzchef mit sofortiger Wirkung aus. Tags zuvor hatten die Aktien nach einem angekündigten Aktiensplit noch um rund 15 Prozent zugelegt. Gamestop gehört zu den sogenannten Meme Stocks, die bei Privatanlegern in den sozialen Medien heiß diskutiert werden und dann durch Kurskapriolen auffallen./ck/stw
Quelle: dpa-Afx