NEW YORK (dpa-AFX) - Der bekannteste US-Index Dow Jones Industrial hat am Dienstag zum Auftakt der Berichtssaison ein weiteres Mal die Marke von 35 000 Punkten getestet. Zudem erreichten die drei weiteren wichtigen US-Indizes neue Höchststände, bevor allesamt dann wieder leicht nachgaben. Und all das, obwohl die Inflationsrate im Juni weiter anzog, auf den höchsten Stand seit August 2008 stieg und auch die Berichtssaison nicht nur Positives bereit hielt.

Rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss verlor der Dow 0,21 Prozent auf 34 922,35 Punkte. Der S&P 500 gab um 0,20 Prozent auf 4375,72 Zähler nach. Der Nasdaq 100 konnte sich mit 0,07 Prozent auf 14 888,75 Punkte knapp im Plus halten.

Im Juni zogen die Verbraucherpreise überraschend auf 5,4 Prozent an, nachdem die Teuerung bereits im Mai mit 5 Prozent klar über das Zwei-Prozent-Ziel der US-Notenbank (Fed) gestiegen war. Weil diese den Anstieg jedoch als übergangsweise Entwicklung bewertet, will sie geldpolitisch nicht eingreifen. Unter Ökonomen mehren sich aber die Zweifel, ob die Fed mit ihrer Einschätzung noch richtig liegt. Die Situation der Fed werde jedenfalls mit dieser Entwicklung nicht leichter, wie Analyst Ralf Umlauf von der Helaba sagte.

In den Fokus rückt zudem die Berichtssaison, die mit den Banken startete. Angesichts sich verbessernder Entwicklungen rund um das Coronavirus in Europa und - im Vergleich zum Vorjahr - förderlicher Währungseffekte, rechnet Kapitalmarktstratege Michael Blumenthal von der Postbank damit, dass die Analystenschätzungen erneut zu niedrig liegen und übertroffen werden könnten. Starke Gewinne und zuversichtliche Geschäftsausblicke dürften sich ihm zufolge voraussichtlich positiv auf die Stimmung an den Märkten auswirken, die in den vergangenen Wochen durch schwächere Konjunkturdaten in den USA und China gedämpft worden sei.

Unter den Banken standen mit Quartalszahlen Goldman Sachs und JPMorgan im Blick. Die größte US-Bank JPMorgan meldete im zweiten Quartal einen überraschend kräftigen Gewinnsprung und übertraf mit ihrem Ergebnis je Aktie die Analystenschätzung. Allerdings enthielt das Ergebnis auch eine Rückstellungsauflösung über insgesamt 3 Milliarden US-Dollar. Die Aktien gaben um 1,5 Prozent nach. Goldman Sachs sanken um 1,0 Prozent. Goldman hatte - trotz eines ebenfalls unerwartet starken Gewinnanstiegs - mit den Erträgen im Handelsgeschäft enttäuscht.

Boeing als Schlusslicht im Dow litten mit minus 3,0 Prozent unter einem gesenkten Auslieferungsziel. Neue Produktionsmängel beim Langstreckenjet 787 "Dreamliner" machten dies erforderlich. Weitere Inspektionen und Reparaturen sind bei etlichen 787-Fliegern nötig, die noch nicht an Kunden übergeben wurden.

Pepsico legten dagegen im S&P 100 um 2,3 Prozent zu. Der Getränke- und Snackhersteller erhöhte nach einem robusten Wachstum im zweiten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr leicht./ck/men

Quelle: dpa-Afx