NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben ihre jüngste Aufwärtsbewegung am Donnerstag fortgesetzt. Börsianer verwiesen auf nachlassende Sorgen über höhere Zinsen und eine mögliche Rezession in den USA.
Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,15 Prozent auf 34 399,44 Punkte zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,66 Prozent auf 4501,52 Punkte nach oben.
Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 zog um 1,44 Prozent auf 15 527,71 Punkte an und erreichte das Niveau von Januar 2022. Tech-Aktien profitierten damit besonders von den aktuell sinkenden Renditen am Anleihenmarkt. Dadurch werden die in ferner Zukunft erwarteten, hohen Gewinne der Technologie-Unternehmen am Markt aktuell wieder höher bewertet.
Nachdem die US-Verbraucherpreise am Vortag gezeigt hatten, dass die Inflationsrate auf ein Zweijahrestief gesunken ist, bestätigten die US-Erzeugerpreise nun diesen Trend. Sie stiegen zum Vorjahresmonat nur noch um 0,1 Prozent. Ökonomen hatten im Schnitt 0,4 Prozent erwartet.
Die Preisdaten versetzten den Spekulationen auf weiter steigende US-Leitzinsen einen Dämpfer. Aus Expertensicht ist zwar eine Zinserhöhung Ende Juli um 0,25 Prozentpunkte so gut wie sicher, die Prognosen für eine weitere Anhebung in diesem Jahr nun aber nicht mehr.
Derweil nimmt die Quartalsberichtssaison langsam Fahrt auf. So blickt der Getränkekonzern Pepsico noch zuversichtlicher auf 2023. Bereits nach dem ersten Quartal hatte das Management seinen Jahresausblick angehoben, nach Vorlage des Halbjahresberichts schraubte es die Ziele weiter nach oben. Dabei fiel das zweite Quartal besser aus als von den Analysten erwartet. Die Pepsico-Aktien legten um 1,8 Prozent zu.
Der aus dem Ruhestand zurückgekehrte Walt-Disney-Chef Bob Iger bekommt mehr Zeit, den Unterhaltungsriesen wieder auf Kurs zu bringen. Der Vertrag des 72-Jährigen wurde um zwei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert. Zugleich habe die Suche nach einem Nachfolger weiter Priorität, teilte das Unternehmen mit. Die im Dow notierten Disney-Titel schwankten um ihren Vortagesschluss und notierten zuletzt 0,5 Prozent im Plus.
Unter den grüßten Verlierern im S&P 500 büßten die Aktien von Exxon Mobil fast drei Prozent ein. Der Ölkonzern will den Entwickler von Lösungen zur Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung Denbury übernehmen. Dessen Papiere fielen um mehr als zwei Prozent. Während die Anleger die Übernahme skeptisch sahen, äußerte sich Analyst Werner Eisenmann von der DZ Bank positiv. Die Transaktion unterstreiche, dass Exxon Mobil die von Denbury abgedeckten Geschäftsbereiche als Wachstumsthema und zukünftige Ergebnisträger mit dem Einsatz von hohen Mitteln vorantreibe.
Die Anteilscheine von Viasat brachen um mehr als 30 Prozent ein, nachdem das Unternehmen auf eine mögliche Beeinträchtigung der Funktionalität seines Flaggschiff-Satellitensystems für das Hochgeschwindigkeits-Internet hingewiesen hatte./la/he
Quelle: dpa-Afx