NEW YORK (dpa-AFX) - Die wichtigsten US-Aktienindizes haben am Donnerstag mehrheitlich weitere Verluste verzeichnet. Sie konnten sich zwar etwas von ihren frühen Tagestiefs erholen, litten aber immer noch unter weiteren schlechten Nachrichten für Apple . Diese zogen vor allem den Halbleitersektor in Mitleidenschaft. Dazu halten immer noch hohe Ölpreise und zuletzt gute heimische Konjunkturdaten die Sorgen über noch länger hohe US-Zinsen am Leben.
Der von traditionellen Wirtschaftsbranchen dominierte Leitindex Dow Jones Industrial schaffte zuletzt ein Plus von 0,23 Prozent auf 34 523,60 Punkte. Dagegen sank der marktbreite S&P 500 um 0,25 Prozent auf 4454,26 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 um 0,67 Prozent auf 15 268,34 Punkte.
Die Aktien von Apple büßten am Dow-Ende weitere 3,2 Prozent ein. Schon am Mittwoch hatten die Titel mehr als dreieinhalb Prozent verloren, nachdem bekannt geworden war, dass für den iPhone-Hersteller und andere US-Technologieriesen in Europa wegen ihrer Marktmacht bald strengere Regen gelten. Zudem hatte es in einem Zeitungsbericht geheißen, China verbiete Staatsbeamten im Dienst die Verwendung von iPhones und anderen Mobilgeräten aus dem Ausland. Nun will das Land dieses Verbot Insidern zufolge auf weitere Angestellte im öffentlichen Dienst ausweiten
Mit dem iPhone-Bann heize China den Technologie- und Handelskrieg mit den USA neu an, schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Bei Börsianern komme dies nicht gut an.
Unter den Apple-Nachrichten litten auch die Anteilsscheine von Halbleiterunternehmen. So büßten Qualcomm im Nasdaq 100 6,9 Prozent ein, für Nvidia ging es um 2,6 Prozent und für Broadcom um 1,9 Prozent bergab. Dagegen trotzte Dow-Spitzenreiter Intel mit plus 2,8 Prozent dem negativen Branchentrend.
Bei Gamestop setzten sich nach anfangs freundlicher vorbörslicher Tendenz schon vor dem Handelsstart die Verkäufer durch. Die zuletzt etwas erholten Aktien verloren zuletzt noch 0,9 Prozent, obwohl der Einzelhändler für Computerspiele im zweiten Quartal überraschend hohe Umsätze und einen geringeren Verlust verzeichnet hatte.
Bei General Motors (GM) stand ein Kursminus von 1,5 Prozent zu Buche, nachdem die Branchengewerkschaft UAW ein Angebot des Autobauers für Lohnerhöhungen als zu niedrig zurückgewiesen hatte. Kommt es nicht binnen einer Woche zu einer Einigung, droht nicht nur GM ein Streik, sondern auch den Konkurrenten Ford und Stellantis . Deren Aktien verloren 1,2 und 0,06 Prozent.
Die Anteilsscheine der Fastfoodkette McDonald's profitierten indes mit plus 0,9 Prozent von einer Hochstufung auf "Overweight" durch die Bank Wells Fargo. Damit zählten sie zu den besten Werten im Dow./gl/stw
Quelle: dpa-Afx