NEW YORK (dpa-AFX) - Aus Furcht vor zu hohen Bewertungen wachstumsstarker Technologie-Aktien haben am Montag die Indizes an der New Yorker Nasdaq-Börse den Kürzeren gezogen. So sackte der Nasdaq 100 knapp zwei Stunden vor dem Börsenschluss um 1,56 Prozent auf 13 368,58 Punkte ab.
Weitaus besser schlug sich der Leitindex Dow Jones Industrial , der sein Rekordhoch vom Freitag überbot. Zuletzt stand er 0,43 Prozent höher auf 31 628,71 Punkten. Der marktbreite S&P 500 hingegen sank um 0,18 Prozent auf 3899,51 Punkte. Furcht vor steigenden Anleiherenditen und die Sorge um eine steigende Inflation stand der Optimismus über das Corona-Impfprogramm gegenüber.
In einem deflationären Umfeld, wie wir es beschleunigt durch die Corona-Krise erleben, fanden Anleger gerade in Technologieaktien bislang einen sicheren Hafen, erläuterte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Wenn dann aber plötzlich die Inflationserwartungen und die Zinsen steigen, flüchten sie folgerichtig aus jenen Aktien, die am besten gelaufen sind. So rollt jetzt eine Welle an Gewinnmitnahmen in diesem Sektor über den Globus.
Im Dow gewannen Chevron unter den besten Werten fast vier Prozent. Die Ölpreise legten am Montag wieder zu. Die Rohstoffexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs erwarten zudem in den kommenden Monaten einen weiteren starken Anstieg der Ölpreise.
Top-Wert im Dow waren Walt Disney , die ein Rekordhoch erreichten und zuletzt fast fünfeinhalb Prozent gewannen. Tech-Titel wie Microsoft , Intel und Apple waren besonders schwach mit Abschlägen von teils bis zu drei Prozent.
Der Flugzeughersteller Boeing stand mit negativen Schlagzeilen im Fokus, allerdings weniger mit einer auffallenden Kursbewegung. Nach dem Triebwerksausfall einer Boeing 777 bei Denver hat die US-Luftfahrtbehörde FAA für Maschinen dieses Typs, die mit bestimmten Triebwerken von Pratt & Whitney ausgestattet sind, Überprüfungen angeordnet. Die japanischen Flugbehörden verfügten bereits ein Flugverbot. Die Boeing-Papiere schwankten zwischen Plus und Minus und gaben zuletzt etwas nach. Die Aktien von Raytheon Technologies , der Muttergesellschaft von Pratt & Whitney, verloren ein halbes Prozent.
Der US-Reifenhersteller Goodyear will sich mit der milliardenschweren Übernahme des Konkurrenten Cooper stärken. Je Aktie sollen Cooper-Aktionäre 41,75 Dollar in bar und 0,907 Anteile von Goodyear erhalten. Die Cooper-Aktien schossen um 30 Prozent auf fast 57 Dollar hoch. Goodyear gewannen rund 20 Prozent.
Dem Kreuzfahrtkonzern Royal Caribbean brockte die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr enorme Verluste ein, doch die Zuversicht auf ein Ende der Krise nimmt zu. Die Zahl der neuen Buchungen seien seit Jahresbeginn bereits stark angestiegen, es habe sich während der Pandemie offenbar viel Nachfrage aufgestaut, teilte das Management mit. Die Aktien gewannen zwölf Prozent./ajx/he
Quelle: dpa-Afx