NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an der Wall Street haben sich am Donnerstag nach Gewinnen zur Wochenmitte mit Investments zurückhalten. Zugleich nahmen die technologielastigen Nasdaq-Börsen ihren Lauf in Richtung weiterer historischer Hochs erneut auf. Daten vom Arbeitsmarkt zeigten, dass sich in der vergangen Woche die Lage etwas deutlicher als erwartet entspannt hat. Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe sanken erstmals seit Mitte März wieder unter eine Million. Mit Blick auf die Verhandlungen über ein weiteres Corona-Hilfspaket zwischen Republikanern und Demokraten gab es indes immer noch keine offensichtlichen Fortschritte.
Das US-Börsenbarometer Dow Jones Industrial verlor rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss 0,17 Prozent auf 27 930,39 Punkte. Der marktbreite S&P 500 kam mit plus 0,05 Prozent auf 3381,89 Zähler kaum vom Fleck. Der technologielastige Nasdaq 100 , der nach seinem jüngsten Rekordhoch am vergangenen Donnerstag geschwächelt hatte, gewann zuletzt 0,57 Prozent auf 11 221,730 Punkte.
Unter den Einzelwerten standen vor allem die Aktien von Cisco im Fokus und brachen am Dow-Ende um 11,3 Prozent ein. Der Netzwerk-Spezialist enttäuschte die Anleger mit seiner Prognose für das laufende Quartal. Die schwache Prognose deutet Experten zufolge darauf hin, dass Cisco entweder nicht von der Zunahme des Datenverkehrs durch Heimarbeit und Videokonferenzen in der Corona-Krise profitieren kann - oder dass der erste große Investitionsschub in der Branche vorbei ist. Ein großer Teil der Cisco-Erlöse kommt traditionell von Behörden sowie von kleinen und mittleren Unternehmen.
Auch Apple stachen einmal mehr im Dow hervor, denn die Papiere kletterten auf ein neues Rekordhoch bei etwas über 464 Dollar. Zuletzt legten sie um 2,2 Prozent auf 461,78 Dollar zu. Einen Höchststand erreichten zudem an der Nasdaq die Aktien des Entwicklers von Grafikprozessoren und Chipsätzen Nvidia .
An der Nasdaq gaben die Aktien des kleineren Uber-Konkurrenten Lyft nach der Vorlage der Quartalsbilanz des Fahrdienstleisters um 3,6 Prozent nach.
Thermo Fisher reagierten kaum auf die gefloppte Übernahme des deutschen Biotechnologie- und Gendiagnostikunternehmens Qiagen . Die Aktien des Technologieunternehmens verloren 0,1 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass den Amerikanern nicht genügend Papiere angedient worden waren.
Der Börsengang des chinesischen Immobilienunternehmens KE Holdings an der Nyse verlief bislang erfolgreich. Den Ausgabepreis von 20 Dollar je Papier hatten die Anleger rasch raus und die Chinesen nahmen rund 2,1 Milliarden Dollar ein. Der erste Kurs lag bei etwas über 35 Dollar. Zuletzt stieg das Papier auf 32,50 Dollar, was im Vergleich zum Ausgabepreis ein Plus von über 60 Prozent darstellt./ck/he
Quelle: dpa-Afx