NEW YORK (dpa-AFX) - Anhaltende Befürchtungen über eine noch längere Zeit restriktive Geldpolitik in den USA haben die Kurse an der Wall Street am Donnerstag im Zaum gehalten. Die großen Börsenindizes traten überwiegend auf der Stelle, während am Anleihemarkt die Renditen zulegten.
Der Dow Jones Industrial
Als Grund für die gedämpfte Marktstimmung nannten Händler Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vom Mittwoch. Der Fed-Chef hatte vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses bekräftigt, dass die Zeichen bis Jahresende auf weiter steigende Leitzinsen hindeuten. Zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr seien "eine ziemlich gute Vermutung", sagte Powell und fügte hinzu, es werde "lange dauern", die Inflation auf das gewünschte Ziel von 2 Prozent zu senken.
Dies habe die Anleger dazu veranlasst, den durch die jüngste US-Zinspause ausgelösten Optimismus zu überdenken, hieß es am Markt. "Die Rezessionsrisiken sind wohl höher, wenn die Zinsen länger hoch bleiben, aber die Risikoanlagen spiegeln das nicht wider", sagte Janet Mui, Leiterin der Marktanalyse bei RBC Brewin Dolphin. Auch in Europa dürfte die Zinsspirale weiter nach oben gehen: Am Donnerstag hoben die Zentralbanken von England, Norwegen, der Schweiz und der Türkei ihre Leitzinsen teilweise deutlich an.
Unter den Einzelwerten sorgten die Aktien von Root für Furore. Die Papiere des Kfz-Versicherers schnellten um fast 40 Prozent nach oben und knüpften damit an ihre 60-Prozent-Rally vom Vortag an. Tags zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass sich ein potenzieller Käufer für die Assekuranz gefunden habe. Unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen hieß es, dass Embedded Insurance ein Kaufangebot für Root-Aktien abgegeben hat, was einem Aufschlag von 221 Prozent zum Schlusskurs vom Dienstag entspreche.
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Quelle: dpa-Afx