NEW YORK (dpa-AFX) - Wieder aufgeflammte Zinssorgen und ein Kursrutsch bei den Boeing-Aktien
Der breit gefasste S&P 500
Doch schon zu Handelsbeginn war trotz eines Kurssprungs der Nvidia-Papiere über 1000 US-Dollar keine umfassende Euphorie zu spüren gewesen. Denn bereits am Vortag hatten enttäuschende Zinssignalen der Notenbank Fed für etwas Ernüchterung gesorgt. Laut dem Protokoll zur letzten Zinsentscheidung signalisierte die Notenbank ein Festhalten an ihren hohen Zinsen und stellte nicht wie erhofft eine baldige Senkung in Aussicht.
Am Donnerstag zeugten frische Konjunkturdaten von einer überraschend guten Stimmung in der US-Wirtschaft, was die Hoffnung der Anleger auf Zinssenkungen weiter dämpfte. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg auf den höchsten Stand seit zwei Jahren, wohingegen Volkswirte einen leichten Rückgang erwartet hatten. Die Unterindikatoren für die Industrieunternehmen und für den Bereich Dienstleistungen legten ebenfalls überraschend zu. Alle Kennzahlen liegen über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was auf ein Wachstum der wirtschaftlichen Aktivitäten in der größten Volkswirtschaft der Welt hindeutet.
Die Aktien von Boeing
Demgegenüber nahmen die Anteilscheine von Nvidia mit einem Sprung um mehr als zehn Prozent ihre Rekordfahrt wieder auf. Dies bescherte den Aktien den ersten Platz im Nasdaq 100. Das Geschäft des Chipkonzerns wächst durch den Boom rund um Künstliche Intelligenz (KI) weiterhin explosiv.
"Das derzeit heißeste Unternehmen im Börsenzirkus hat damit wieder einmal all diejenigen eines Besseren belehrt, die darauf gesetzt haben, dass Umsätze und Gewinne nicht in dieser Dynamik weiter steigen können", schrieb Marktexperte Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets zu Nvidia. Der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz und die Nachfrage nach entsprechenden Chips scheine noch lange nicht erschöpft zu sein.
Auch laut den Anlagestrategen der schweizerischen Bank UBS dürfte sich das Tempo der Investitionen in KI nicht verlangsamen. Die Geschäftszahlen von Nvidia seien vielmehr eine weitere Bestätigung für die anhaltenden branchenweiten Investitionen in Rechenzentren, die sich bereits in den Ergebnissen der anderen großen Technologieunternehmen abgezeichnet hätten. Rechenzentren werden verstärkt gebraucht, um den KI-Boom bewältigen zu können./la
Quelle: dpa-Afx