WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Dienstag nach mehreren Vorzeichenwechseln knapp behauptet aus dem Handel gegangen. Der ATX fiel um geringfügige 0,05 Prozent auf 2236,85 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime büßte minimale 0,01 Prozent auf 1142,45 Zähler ein.
Trotz guter Konjunkturdaten aus Deutschland hielten sich die Kursbewegungen auch an den europäischen Leitbörsen in Grenzen. Vor der morgigen US-Zinsentscheidung blieben viele Marktteilnehmer lieber in Wartestellung.
Kurzzeitig für gute Stimmung gesorgt hatte, dass der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index zu den Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten überraschend auf den höchsten Stand seit 2000 gestiegen ist. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Am Nachmittag veröffentlichte US-Konjunkturdaten fielen dagegen uneinheitlich aus.
Für etwas Belastung sorgten außerdem Sorgen um ein neuerliche Zuspitzung des weiter schwelenden Handelskonflikts zwischen den USA und China. Die Welthandelsorganisation WTO hat entschieden, dass von den USA gegen China verhängte Zölle gegen ihr Regelwerk verstoßen.
Marktrelevante Unternehmensnachrichten lagen in Wien kaum vor. Allerdings gab es eine neue Sektorstudie der Erste Group zu den ATX-Immobilienwerten, die Kaufempfehlungen bei gleichzeitigen Kurszielsenkungen brachte. Für die Aktien der CA Immo bestätigte die Bank ihre "Buy"-Empfehlung, senkte aber ihr Kursziel von 38,00 auf 35,50 Euro. Die Titel stiegen um 0,18 Prozent auf 27,15 Euro.
Die Anteilsscheine der Immofinanz stuften die Analysten von "Accumulate" auf "Buy" hoch, während sie das Kursziel von 28,00 auf 22,00 Euro reduzierten. Sie gingen um 1,96 Prozent höher bei 14,43 Euro aus dem Handel und gehörten damit zu den größten Gewinnern im ATX.
Auch das Anlagevotum für die Aktien der s Immo erhöhten die Erste-Group-Analysten von "Accumulate" auf "Buy". Das Kursziel sank von 23,50 auf 18,00 Euro. Die Papiere legten 0,40 Prozent auf 14,98 Euro zu.
Belastet wurde der ATX vor allem von einer Kursschwäche der Bankaktien Raiffeisen (minus 1,21 Prozent), Erste (minus 1,07 Prozent) und BAWAG (minus 0,88 Prozent). Auch die Versicherer UNIQA (minus 2,16 Prozent) und Vienna Insurance (minus 1,41 Prozent) gehörten zu den größten Verlierern im ATX.
Einen mehrjährigen Tiefstand erreichten außerdem die Porr-Aktien. Sie fielen zwischenzeitlich auf 11,72 Euro und damit den niedrigsten Stand seit Jänner 2014. Aus dem Handel gingen sie schließlich etwas darüber bei 11,88 Euro, was ein knappes Minus von 0,17 Prozent zum Vortagesschluss bedeutete./dkm/sto/APA/nas
Quelle: dpa-Afx