WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag mit Kursgewinnen geschlossen. Der heimische Leitindex ATX konnte nach leichten Abschlägen im frühen Handel das Vorzeichen drehen und ging um 0,56 Prozent fester auf 3230,44 Punkten nahe seinem Tageshoch aus dem Handel. Damit verbucht er den fünften Gewinntag in Serie. Der breiter gefasste ATX Prime stieg um 0,50 Prozent auf 1633,92 Zähler.
Das Geschäft verlief insgesamt ruhig, die Meldungslage zu Wiener Einzelwerten war zu Wochenbeginn mager, auch Analysteneinschätzungen blieben Mangelware. Die Blicke der Marktteilnehmer sind bereits auf die Zinsentscheidung der großen Notenbanken im Wochenverlauf gerichtet. Am Markt wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte anheben.
Spannend ist aber vor allem, wie es danach geldpolitisch weitergeht. Vor diesem Hintergrund waren heute Vormittag veröffentlichte Einkaufsmanagerindizes aus Europa von besonderem Interesse. Die deutsche Wirtschaft hat demnach wegen der Auftragsflaute einen Fehlstart ins zweite Halbjahr hingelegt. Auch die Wirtschaft in der Eurozone hat ihren Schrumpfkurs zu Beginn der zweiten Jahreshälfte verschärft. Die Unternehmensstimmung trübte sich im gesamten Währungsraum im Juli deutlich ein.
"Die heutigen Daten sprechen auch dagegen, dass die EZB die Leitzinsen nach dem quasi angekündigten Zinsschritt im Juli noch weiter erhöht. Bislang ging die EZB in ihren Projektionen davon aus, dass die Wirtschaft im Euroraum in der zweiten Jahreshälfte weiter spürbar wächst. Auch wegen der heutigen Einkaufsmangerindex-Zahlen dürfte sie diese Erwartung revidieren und im September ihre Projektionen deutlich nach unten korrigieren", hieß es von den Ökonomen der Commerzbank.
In Wien konnten mit Blick auf die Branchentafel Ölaktien und Versorgerwerte zulegen. Zugewinne von 2,1 Prozent verbuchten die Aktien der OMV, auch bei Branchenkollege Schoeller-Bleckmann ging es um 0,7 Prozent nach oben. Verbund und EVN schlossen um 1,3 Prozent bzw. 1,2 Prozent fester.
Bankaktien hatten sich über weite Strecken im Minus gezeigt, drehten aber dann teilweise die Vorzeichen und zogen so auch den ATX noch etwas weiter in die Gewinnzone. Bei Erste Group stand zu Handelsschluss ein Plus von 0,6 Prozent, Raiffeisen Bank International kletterten um 0,3 Prozent. Nur BAWAG schafften den Wechsel ins positive Terrain nicht und gaben 0,3 Prozent nach.
Schwächer notierten auch Palfinger und büßten 2,1 Prozent auf 26,00 Euro ein. Laut dpa-AFX hat Hauck Aufhäuser Investment Banking die Anlageempfehlung für die Titel des Kranbauers von "Buy" auf "Hold" gesenkt und das Kursziel von 40 auf 28 Euro nach unten revidiert.
Aktien des Baukonzerns Porr gaben um 0,3 Prozent nach. Der österreichische Entsorger Saubermacher will zusammen mit der Porr-Tochter Porr Umwelttechnik sowie dem unter der Marke Rigips aktiven Hersteller von Trockenbausystemen, Saint-Gobain, ein Gemeinschaftsunternehmen gründen. Dies hat die Europäische Kommission am Montag in Brüssel genehmigt. Das Joint Venture soll eine neue Gipsrecyclinganlage im niederösterreichischen Stockerau bauen und betreiben./kat/kve/APA/nas
Quelle: dpa-Afx