WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag mit Verlusten geschlossen, wobei eine schwache Eröffnung an der Wall Street dem bereits seit Mittag angeschlagenen heimischen Aktienmarkt einen weiteren Dämpfer verpasste. Experten begründeten die derzeitig rückläufigen Aktienindizes unter anderem mit Inflationssorgen.
Der heimische Leitindex ATX gab um 1,45 Prozent auf 2977,58 Punkte nach und fiel damit am heutigen Handelstag auch wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 3000 Zählern. Für den ATX Prime ging es um 1,37 Prozent auf 1512,06 Einheiten hinab.
Konjunkturdaten aus den USA fielen gemischt aus. Zwar stieg der Philly-Fed-Index in den USA im Februar überraschend an. Allerdings beantragten in der Vorwoche in den Vereinigten Staaten deutlich mehr Amerikaner einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, als Experten erwartet hatten. Zudem stiegen die Einfuhrpreise zu Jahresbeginn stärker als erwartet, was wiederum die Sorgen vor steigenden Preisen nährte.
Deutlich belasteten starke Abgaben bei im ATX schwer gewichteten Titeln. So schlossen die beiden Bankentitel Erste Group (minus 2,6 Prozent) und Raiffeisen (minus 0,5 Prozent) tiefer. Die größten Abgaben verzeichneten die Wertpapiere der OMV. Sie schlossen mit minus 3,4 Prozent bei 37,98 Euro.
Morgens hatte es zum heimischen Öl- und Gasgiganten noch eine positive Analystenstimme der Erste gegeben, die ihr Votum für die Anteile an der OMV von "Accumulate" auf "Buy" angehoben hatten. Ihr neues Kursziel liegt nach vormals 29 Euro bei nun 46,5 Euro.
Ebenfalls tiefer gingen die Verbund-Aktien aus dem Handel. Die Titel des Energieversorgers verloren 2,6 Prozent. Für jene des Branchenkollegen EVN ging es um 0,4 Prozent hinab. Die EVN hatte zuvor bekannt gegeben, etwa 1 Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren in die Energiewende und in die Versorgungssicherheit zu investieren.
Für die Aktien der UNIQA ging es indes nach Vorlage von frischen Zahlen um satte 4,1 Prozent hinauf. Der Versicherungskonzern musste voriges Jahr einen starken Ergebniseinbruch hinnehmen. Vor Steuern blieb nach vorläufigen Angaben ein Gewinn von 57,1 Millionen Euro, nach ursprünglich vermeldeten 296 Millionen Euro im Jahr davor, die nunmehr auf 241,1 Millionen Euro angepasst wurden, teilte die UNIQA mit. Allerdings wird das Unternehmen eine Dividendenausschüttung von 0,18 Euro je Anteilsschein durchführen.
Die Titel der Do&Co büßten wiederum nach Vorlage von Zahlen 0,6 Prozent ein. Der Caterer verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2020/2021 einen Umsatzeinbruch von 75 Prozent auf 189,9 Millionen Euro und einen Nettoverlust von fast 36 Millionen Euro./sto/ste/APA/fba
Quelle: dpa-Afx