WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat am Freitag zugelegt, stärkere Gewinne im Verlauf wurden vor Handelsschluss aber wieder abgegeben. Wie am Vortag sorgte zunächst die Hoffnung auf eine mögliche Einigung im US-Haushaltsstreit für eine positive Marktstimmung. Am Abend wurde dann aber bekannt, dass die Republikaner die Verhandlungen über eine Anhebung der US-Schuldengrenze verlassen haben.
Der ATX legte am Ende 0,26 Prozent zu auf 3161,59 Punkte. Der ATX Prime beendete den Handel bei 1598,89 Zählern und mit einem Aufschlag von 0,33 Prozent.
Zudem sagte der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, dass die rezenten Turbulenzen im Bankensektor, etwas Druck von der Zentralbank genommen hätten, die Zinssätze anzuheben.
Datenseitig gab es nur wenige Impulse. In der Früh wurden nur für Deutschland Erzeugerpreisdaten veröffentlicht. Im April stiegen die deutschen Produzentenpreise im Jahresvergleich um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der niedrigste Zuwachs seit zwei Jahren. Gegenüber dem Vormonat legten die Erzeugerpreise allerdings unerwartet zu.
Auch mit Blick auf die Einzelwerte gab es nur wenige Nachrichten. Zwei Analystenstimmen kamen zu heimischen Unternehmen. Die Analysten der Baader Bank haben ihre Anlageempfehlung für die Aktien der Mayr-Melnhof von "Buy" auf "Add" zurückgenommen. Gleichzeitig wurde das Kursziel um rund 16 Prozent auf 169 Euro gesenkt. Die Papiere büßten leichte 0,1 Prozent ein auf 142,0 Euro.
Die Berenberg-Analysten sehen AT&S vor einem noch sehr langwierigen Erholungspfad und bestätigten daher ihre "Sell"-Empfehlung. Die Aktien des Leiterplatten-Herstellers gaben 5,3 Prozent nach.
Beim heimischen Immobilienentwickler UBM Development kommt es zu einer Änderung im Führungsgremium. Der Vorstand für das operative Geschäft (COO), Martin Löcker, legt sein Mandat mit Ende Juni 2023 auf eigenen Wunsch vorzeitig nieder. Die Beendigung erfolge im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat, den Vorstandskollegen und den Kernaktionären, schrieb das Unternehmen in einer Aussendung. Die Anteile schlossen 1,8 Prozent tiefer.
Die Raiffeisen Bank International (RBI) schränkt ihre Geschäfte in Belarus ein. "Raiffeisen Bank International hat entschieden, die Korrespondenzbankbeziehungen in der Region stark zu reduzieren und die Banken wurden darüber informiert", bestätigte eine RBI-Sprecherin am Freitag auf APA-Anfrage eine Meldung der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform. Die Papiere der RBI legten um 0,1 Prozent zu. Die anderen schwergewichteten Banken Erste Group (minus 0,2 Prozent) und BAWAG (minus 0,7 Prozent) verzeichneten dagegen Einbußen.
Deutliche Zugewinne gab es dann bei den Aktien von Marinomed. Die Titel legten um satte 6,6 Prozent zu./spo/kat/APA/nas
Quelle: dpa-Afx