WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag mit leichten Abschlägen geschlossen. Der heimische Leitindex ATX konnte seine Kursverluste aber deutlich eingrenzen, am Ende blieb noch ein Minus von 0,30 Prozent auf 3209,44 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,33 Prozent auf 1620,82 Zähler nach.
Mit dem schwächelnden Wochenausklang endete die vorangegangene vier Tage andauernde Gewinnserie am heimischen Markt - auf Wochensicht kletterte das heimische Aktienbarometer aber dennoch starke 6,1 Prozent. An den vergangenen Tagen waren negative Schlagzeilen bezüglich der Stabilität des Bankensektors ausgeblieben, das sorgte für Zuversicht bei den Marktteilnehmern und auch die Risikoneigung nahm laut Experten wieder zu.
Im Fokus des Berichtstages standen Konsumentenpreiszahlen aus den USA und der Eurozone. Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im März deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,9 Prozent, Volkswirte hatten einen weniger deutlichen Rückgang erwartet. Sie prognostizierten eine Rate von 7,1 Prozent.
Die von der EZB stark beachtete Kernjahresinflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, stieg auf 5,7 Prozent. Das ist ein Rekordniveau.
In den USA kühlte sich die Inflation ebenfalls ab, hier fiel der von der US-Notenbank Fed besonders beachtete PCE-Kerndeflator im Jahresvergleich auf 4,6 Prozent, erwartet worden war ein unveränderter Wert von 4,7 Prozent. Der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago legte etwas zu und fiel höher aus als erwartet.
In Wien blieben Nachrichten zu Einzelwerte am Freitag Mangelware, einen Analystenkommentar gab es zur Andritz. Die Erste Group hat ihre Einschätzung für den Anlagenbauer von"Buy" auf "Accumulate" gesenkt und gleichzeitig das Kursziel von 65 auf 75 Euro erhöht. Die Aktien schlossen mit einem kräftigen Kursverlust von 5,5 Prozent auf 62,30 Euro.
Mit Blick auf die Branchentafel zeigten sich Bankwerte, die am Vortag noch kräftig nach oben gesprungen waren, deutlich schwächer. Erste Group büßten 1,2 Prozent ein, BAWAG verloren 0,8 Prozent. Raiffeisen Bank International gaben mit minus 2,1 Prozent am deutlichsten nach.
Kursgewinne gab es dagegen bei Immowerten zu sehen. s Immo kletterten 1,4 Prozent hoch, auch CA Immo legten 0,6 Prozent zu und UBM gewannen 0,4 Prozent. Kräftigere Zuwächse sahen Immofinanz mit einem Kurssprung von 7,7 Prozent. Das Unternehmen hatte am Vortag nach Börsenschluss Zahlen für 2022 veröffentlicht und einen Einbruch des Konzerngewinns gemeldet. Das gesamte Immobilienportfolio stieg um gut 60 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro.
Auch Versorgerwerte waren am Freitag gesucht. Papiere vom ATX-Schwergewicht Verbund kletterten um 3,4 Prozent, EVN schlossen um ein Prozent fester./kat/ste/APA/nas
Quelle: dpa-Afx