WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag nach der Veröffentlichung von mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten knapp im Minus geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX beendete den Tag mit einem Abschlag von 0,11 Prozent bei 4053,14 Punkten. Der ATX Prime fiel um 0,10 Prozent auf 2028,80 Zähler.
Auch andere Börsen reagierten zunächst mit Verlusten auf die am Nachmittag gemeldeten US-Daten, konnten sich dann aber wieder etwas erholen. Die Verbraucherpreise in den USA stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat überraschend stark um 7,5 Prozent und zeigten damit die höchste Inflationsrate seit 1982.
Die Daten schürten die Ängste vor gegensteuernden Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed weiter. Ein starker Anstieg im Jahresvergleich war generell erwartet worden, beunruhigend sei aber vor allem der starke Preisdruck gemessen an der monatlichen Entwicklung, schreiben die Analysten der UniCredit in einer ersten Reaktion. "Die erste Zinserhöhung der Fed im März ist damit wohl besiegelt", glauben auch die Analysten der Commerzbank.
Die ebenfalls am Donnerstag gemeldeten Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe untermauerten dieses Bild. In der vergangenen Woche sanken die Erstanträge stärker als erwartet um 16 000 auf 223 000. Die Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich damit weiter und macht den Weg für Zinserhöhungen frei. Die US-Notenbank beachtet bei ihren Entscheidungen auch stark die Lage am Arbeitsmarkt.
Unter den Einzelwerten gab es am Donnerstag gute Nachfrage nach OMV. Die Aktien des Öl- und Gaskonzerns schlossen mit einem Plus von 2,16 Prozent. Auch die Rohölpreise haben am Nachmittag deutlich zugelegt.
Bei höherem Volumen gesucht waren auch Voestalpine und legten 0,95 Prozent auf 31,84 Euro zu. Die Aktien des Stahlkonzerns hatten am Vortag nach überraschend guten Quartalsergebnissen gut fünf Prozent zugelegt. Auch Analysten haben schon auf die Zahlen reagiert. So hat die Deutsche Bank zuletzt ihre Empfehlung "hold" mit einem Kursziel von 39,0 Euro bestätigt.
Die größten Gewinner im Marktsegment Prime Market waren am Donnerstag die Aktien der Addiko Bank mit einem Plus von 6,05 Prozent. Deutlich unter Druck kamen hingegen AT&S und schlossen bei höheren Umsätzen 3,09 Prozent tiefer. Noch stärker nach unten ging es mit Zumtobel, die Titel des Leuchtenherstellers waren mit einem Minus von 4,22 Prozent die größten Verlierer im Prime Market./mik/sto/APA/men
Quelle: dpa-Afx