WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag mit nahezu unveränderter Tendenz geschlossen. Der ATX fiel zu Beginn der verkürzten Handelswoche marginal um 0,29 Punkte oder 0,01 Prozent auf 3259,46 Einheiten. Auch das europäische Umfeld zeigte sich mit etwas tieferen Notierungen.
Nach über weite Strecken schwächerem Verlauf sorgte eine freundlich tendierende Wall Street am Nachmittag für etwas Aufwind. Unterstützung kam hier von guten Daten zum US-Häusermarkt.
Marktbeobachter verwiesen aber auch auf zahlreiche Belastungsfaktoren. Neben dem Krieg in der Ukraine wurden Inflationssorgen angesichts stark gestiegener Rohstoffpreise, Störungen in der Lieferkette sowie Lockdown-Maßnahmen in China genannt. Entspannungssignale im Ukraine-Konflikt lassen weiter auf sich warten und mit den neuen russischen Vorstößen in der Ostukraine ist wohl kaum mit einer erhöhten Risikobereitschaft zu rechnen, hieß es von den Helaba-Experten.
Auch die aktuelle Diskussion um die Straffung der Geldpolitik beschäftigt die Märkte. Verwiesen wurde hier unter anderem auf Aussagen des Präsidenten der US-Notenbank von St. Louis, James Bullard, der eine mögliche Anhebung des US-Leitzinses um gleich 0,75 Prozentpunkte ins Spiel brachte.
Die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen blieb nach den Osterfeiertagen noch sehr dünn. Datenseitig rückte die Nachricht, dass der IWF wegen des Kriegs in der Ukraine seine globale Wachstumsprognose senkt, in den Fokus. In seiner neuen Prognose rechnet der IWF in diesem Jahr nur noch mit einem globalen Wachstum von 3,6 Prozent. Das sind um 0,8 Prozentpunkte weniger als noch im Januar angenommen. Für die Eurozone erwartet der IWF ein um 1,1 Prozentpunkte geringeres Wachstum von 2,8 Prozent.
Unter den Einzelwerten zeigten sich Raiffeisen-Papiere um 2,2 Prozent schwächer und Voestalpine büßten 1,1 Prozent ein. Aktien des Verbund mussten einen Abschlag von 1,6 Prozent verbuchen.
Wienerberger konnten sich um 1,12 Prozent auf 27,12 Euro verbessern. Die Analysten von Deutsche Bank Research haben ihr Kursziel von 42,0 auf 35,0 Euro gekürzt. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde unverändert beibehalten. Auch die Analysten der Berenberg Bank haben ihre Kaufempfehlung "Buy" für die Wienerberger-Aktien bestätigt. Das Kursziel wurde unverändert bei 43,00 Euro belassen.
Klar fester zeigten sich Porr und zogen um 7,6 Prozent nach oben. DO & CO konnten sich um 6,5 Prozent steigern und Palfinger schlossen um gut fünf Prozent höher./ger/pma/APA/nas
Quelle: dpa-Afx