WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Montag mit klaren Zugewinnen aus dem Handel gegangen. Der ATX stand zum mit einem Plus von 1,28 Prozent bei 3745,00 Punkten. Auch der breiter gefasste ATX Prime ging mit Aufschlägen von 1,19 Prozent bei 1880,29 Einheiten aus dem Handel. Ein klares Plus gab es zum Wochenauftakt auch an den europäischen Leitbörsen.
Bereits vor Börsenstart hatten positive Meldungen rund um die neue Corona-Variante Omikron für gute Stimmung am Markt gesorgt und damit die schwachen Vorgaben der Übersee-Börsen wettgemacht. So wurde aus Südafrika berichtet, dass die Omikron-Variante offenbar vergleichsweise milde Symptome verursache. Jedoch sei die Datenbasis noch sehr gering.
Auch schwach ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone konnten die Kauflaune nicht trüben. Im Oktober erhielten die deutschen Industriebetriebe um deutliche 6,9 Prozent weniger Bestellungen als im Vormonat. Experten hatten ein weitaus geringeres Minus von 0,3 Prozent erwartet. Maßgeblichen Anteil an dem Rückgang hatte vor allem die geringere Zahl an Großaufträgen aus dem Ausland. Jedoch zeige sich laut den Experten der Commerzbank unabhängig davon, "dass der Auftragsboom in der Industrie zumindest vorerst zu Ende ist".
Daten zur Wirtschaftsstimmung in der Eurozone, die im Laufe des Vormittags folgten, trübten nur zeitweise die Kauflaune. So fiel das sentix-Barometer zur Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im Dezember deutlich. Im Vergleich zum Vormonat gab der Indikator um 4,8 Punkte auf 13,5 Zähler nach und fiel damit auf den tiefsten Stand seit April. Analysten hatten allerdings mit einem noch etwas stärkeren Rückgang auf 12,5 Punkte gerechnet.
Mit Blick auf die Einzelwerte in Wien stachen am Montag besonders die Papiere der Immofinanz mit einem satten Kursplus von 5,3 Prozent auf 22,50 Euro hervor. Bereits vor dem Wochenende war bekannt geworden, dass die vom tschechischen Milliardär Radovan Vitek kontrollierte CPI Property Group (CPIPG) ein Kaufangebot für das Unternehmen gelegt. Demnach bietet CPIPG den Aktionären 21,20 Euro in bar pro Immofinanz-Aktie auf einer cum-Dividenden-Basis. Bisher hält die Gruppe bereits 21,4 Prozent an der Immofinanz.
Am Montag legte nun die ebenso börsennotierte s Immo nach und kündigte an, die Anteile an der Immofinanz von derzeit 14,2 Prozent um rund 10 Prozent aufstocken zu wollen. Demnach biete der Konzern 23,00 Euro je Immofinanz-Aktie. Die Anteilsscheine der s Immo gaben am Montag 0,7 Prozent nach.
Gut gesucht waren auch die Titel des steirischen Anlagenbauers Andritz (plus 2,6 Prozent). Der Konzern konnte in Mexiko einen Großauftrag an Land ziehen, wie am Wochenende bekannt wurde. So erhielt Andritz vom nationalen Stromversorger des Landes, der Comisión Federal de Electricidad, den Auftrag zur Modernisierung und Aufrüstung von neun Wasserkraftwerken.
Die Papiere des Caterers Do&Co setzten den positiven Trend vom Freitag mit plus 3,9 Prozent fort und auch FACC gewannen klare 4,5 Prozent. Die heimischen Bankenwerte zeigten sich hingegen uneinheitlich. Während Erste Group rund ein Prozent zulegten, gehörten die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) mit minus 2,6 Prozent zu den größten Verlierern im ATX Prime. Die Titel der Bawag schlossen prozentuell unverändert./pma/ste/APA/nas
Quelle: dpa-Afx