WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist nach einem positiven Start gegen Mittag in die Verlustzone gerutscht und schließt mit leichten Abgaben. Der ATX beendete den Handel bei 2962,24 Punkten und damit 0,44 Prozent unter dem Vortageswert. Der ATX Prime büßte 0,42 Prozent ein auf 1496,31 Zähler.
Die Unsicherheit rund um die Gas-Versorgung in Europa dürfte die Anleger zur Zurückhaltung bewogen haben. Wie gestern gekannt wurde, will der russische Gaskonzern Gazprom die Lieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 auf 20 Prozent der Kapazität senken. Russland nennt Reparaturarbeiten an einer Turbine als Grund, was von westlichen Regierungen aber in Abrede gestellt wird.
Am Dienstag drückte ein Kremlsprecher die Hoffnung aus, dass die Turbine "eher früher als später" installiert werde, gab den westlichen Sanktionen aber eine Mitschuld an den Verzögerungen.
Zudem trübte sich das US-Verbrauchervertrauen ein. Das entsprechende Barometer der Forschungseinrichtung Conference Board fiel überraschend stark von 98,7 auf 95,7 Einheiten. Analysten waren zuvor im Schnitt von einer Verschlechterung auf 97,0 Punkte ausgegangen.
Weiters dürften die Anleger ihre Blicke bereits auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed gerichtet haben, die morgen verkündet wird. Hier wird allgemein eine Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte erwartet.
Größter Verlierer waren die Aktien von AT&S, die um satte 5,4 Prozent nachgaben. Die Aktien wurden jedoch ex-Dividende gehandelt.
Verluste verzeichneten auch die Papiere wichtiger Industriewerte im ATX Prime. Wienerberger gaben um 3,8 Prozent nach, voestalpine büßten 3,3 Prozent ein. Semperit verloren 3,3 Prozent an Wert.
Trotz der negativen Anlegerstimmung tendierten die schwergewichteten Bankwerte behauptet. Die Papiere der Erste Group gingen unbewegt aus dem Handel. BAWAG-Titel verteuerten sich um leichte 0,1 Prozent. RBI-Papiere legten um 0,4 Prozent zu./spo/ste/APA/nas
Quelle: dpa-Afx