WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Freitag mit Abgaben aus dem Handel gegangen. Die Aufmerksamkeit war am heimischen Markt bis Sitzungsschluss auf den Börsengang der Telekom-Funkturmtochter EuroTeleSites gerichtet. Nach einem am Vortag festgelegten Referenzpreis von 4,95 Euro, gaben die Titel über weite Strecken des Handelstags deutlich nach. In der Auktion ging es dann hinauf: Das Papier gewann 11,1 Prozent auf 5,50 Euro.
Der heimische Leitindex ATX sank indes um 0,12 Prozent auf 3158,91 Einheiten. Auf Wochensicht belief sich der Abschlag auf 0,7 Prozent. Der ATX Prime verminderte sich um 0,08 Prozent auf 1.596,24 Zähler.
Vor dem Hintergrund der Abspaltung der Funkturmsparte stiegen die Titel der Telekom Austria um 1,4 Prozent auf 6,52 Euro, nachdem der Kurs entsprechend dem Aufspaltungsverhältnis um ein Viertel des Referenzkurses bereinigt wurde - von 7,67 auf 6,43 Euro.
Die Eigentümerstruktur der EuroTeleSites entsprach vor dem Börsengang jener der Telekom: Das mexikanische Telekommunikationsunternehmen America Movil hielt 56,55 Prozent, auf die Staatsholding ÖBAG entfielen 28,42 Prozent der Anteile und im Streubesitz befanden sich 15,03 Prozent.
Lohnen soll sich die Abspaltung, weil man die Mobilfunkmasten künftig verstärkt auch an andere Mobilfunker vermieten will. Zudem wird die A1 Group auf einen Schlag Schulden in Höhe von einer Milliarde Euro los, die von A1 auf die neue Infrastrukturgesellschaft EuroTeleSites übertragen werden.
Mit Blick auf weitere Einzelwerte verzeichneten RHI Zuwächse von 2,7 Prozent. Porr verteuerten sich um 1,9 Prozent und Schoeller-Bleckmann um 1,5 Prozent. Die stärksten Aufschläge verbuchten bei einem allerdings geringen Handelsvolumen Warimpex. Sie stiegen um 6,8 Prozent. Dagegen um 3,8 Prozent tiefer schlossen Pierer Mobility. Rosenbauer verloren 2,9 Prozent und Verbund sanken um 2,1 Prozent.
Konjunkturseitig wurde heute bekannt, dass die Wirtschaft in der Eurozone ihre Talfahrt gebremst hat. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Service-Sektor zusammen - legte im September um 0,4 auf 47,1 Punkte zu, wie der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner Umfrage unter tausenden Firmen mitteilte. Trotz der leichten Aufwärtsbewegung signalisierte der sogenannte PMI-Indikator nach wie vor eine starke Kontraktion./sto/szk/APA/nas
Quelle: dpa-Afx