WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Donnerstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der heimische Leitindex ATX verlor 1,27 Prozent auf 2193,84 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 1,17 Prozent auf 1122,91 Zähler nach.
Überraschende Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA brachten am heutigen Handelstag nicht genügend Rückenwind auf, um die heimischen Indizes in die Gewinnzone zu hieven. Ins Gewicht fielen vielmehr Unternehmensnachrichten, die sich in einigen Fällen deutlich auf die Aktienkurse auswirkten.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien des Airline-Caterers Do&Co am heutigen Handelstag stark unter Druck und verloren satte 9,8 Prozent. Die Titel des Unternehmens dürften wohl unter anderem aufgrund der schwachen Quartalszahlen der Lufthansa und deren heimischer Tochter AUA in Mitleidenschaft gezogen worden sein.
Banken standen zuletzt ebenfalls im Mittelpunkt. Einem Bloomberg-Bericht zufolge könnten aufgrund unzureichender Geldmitteln bei der Einlagensicherung heimische Geldhäuser zur Kasse gebeten werden, nachdem zwei Kreditgeber in der jüngsten Vergangenheit ausgefallen seien. Der Beitrag beliefe sich auf "rund 270 Millionen Euro bis 2024".
Die schwer gewichteten Aktien der Ersten Group schlossen um 1,6 Prozent tiefer. Raiffeisen Bank International verloren ein Prozent und Bawag 1,9 Prozent.
OMV verbilligten sich um 1,6 Prozent. Zuvor hatte die Borealis-Tochter Zahlen vorgelegt und meldete sowohl einen Umsatz-als auch Gewinneinbruch im ersten Halbjahr.
Auch neue Analysen wurden veröffentlicht. So hob die US-Bank JPMorgan das Kursziel für die Aktien der voestalpine nach Zahlen zum ersten Geschäftsquartal von 14,00 auf 15,00 Euro an und beließ dabei die Einstufung auf "Underweight". Analyst Luke Nelson erhöhte seine Prognose für das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) im Gesamtjahr. Die Wertpapiere der Voestalpine verloren ein Prozent auf 19,84 Euro.
Die Berenberg Bank behielt nach der kürzlich erfolgten Zahlenvorlage des Faserherstellers Lenzing indes sowohl ihr Kursziel als auch ihr "Hold"-Votum bei. Das Kursziel liegt derzeit bei 45,0 Euro je Aktie. Für den Analysten Sebastian Bray markieren die Zweitquartalszahlen 2020 das Ende des konjunkturellen Abschwungs des Konzerns. Die Lenzing-Titel sackten um 2,8 Prozent auf 41,65 Euro ab.
Die Erste Group hat ihr Kursziel für die Aktien des oberösterreichischen Autozulieferers Polytec von 9,8 auf 5,9 Euro gekappt. Die "Hold"-Bewertung wurde angesichts des derzeitigen Aktienkurses auf "Accumulate" hinaufgesetzt, schrieb Michael Marschallinger in seiner Studie einen Tag vor Veröffentlichung der Zweitquartalszahlen des Konzerns. Die Wertpapiere der Polytec gingen mit prozentuell unverändert bei 5,0 Euro aus dem Handel./sto/dkm/APA/fba
Quelle: dpa-Afx