WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag mit klaren Abgaben geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX
Am Ende der Vorwoche hatte der Fed-Notenbankchef Jerome Powell auf das Risiko einer länger anhaltenden Phase der Inflationsbekämpfung aufmerksam gemacht, was die Spekulationen der Marktteilnehmer auf sinkende Zinsen im Verlauf von 2023 und 2024 tendenziell dämpfte, so die Analysten der Helaba. Aber auch laut Aussagen der Europäischen Zentralbank könnte diese ihren Zinssatz um 0,75 Prozentpunkte anheben und damit deutlicher als bisher erwartet.
"Die Euphorie an den Aktienmärkten ist vorerst beendet - Jackson Hole und die Fortsetzung der restriktiven Geldpolitik hat die Anleger verunsichert", fasste der IG-Experte Salah-Eddine Bouhmidi zum Wochenauftakt zusammen. Die Anleger würden das Thema noch nicht verdaut haben.
Bei Branchenbetrachtung standen erneut Versorgerwerte unter starkem Druck. So brachen die Papiere vom Verbund um 10,5 Prozent ein. Auch EVN
Der für Strompreise relevante September-Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas hatte zuletzt um 17,5 Prozent abgegeben, was sich auf die Kurse von europäischen Versorgern deutlich ausgewirkt haben dürfte. Versorger-Aktien dürften zudem auch weiter unter den europaweit laufenden Diskussionen über eine Übergewinnsteuer für Profiteure der hohen Energiepreise leiden.
Unternehmensseitig rückte s Immo mit Zahlen zum ersten Halbjahr 2022 in den Vordergrund. Nach Ansicht der Experten der Erste Group sind diese stark ausgefallen. Allerdings wurde keine Guidance für das gesamte Geschäftsjahr veröffentlicht. Die Ergebnisse dürften sich allerdings kaum auf den Kurs der Aktie des Unternehmens auswirken, das sich mitten in einer Übernahme durch die CPI Group befindet. Die Aktien schlossen prozentual unverändert bei 22,85 Euro.
Der Wiener Mautspezialist Kapsch TrafficCom (Aktie minus 0,8 Prozent) verkauft seinen spanischen Geschäftsbereich "öffentlicher Verkehr" an den Linzer IT-Dienstleister Kontron
Die Wertpapiere der Vienna Insurance Group
Unter den übrigen Einzelwerten war ein klarer Kursverlust bei den Anteilen der Frequentis zu sehen. Sie verloren 4,2 Prozent. Im Späthandel weiteten sich zudem auch die Verluste bei den Aktien der schwer gewichteten Raiffeisen Bank International
Quelle: dpa-Afx