WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Freitag mit Gewinnen aus dem Handel gegangen und konnte damit den Erholungskurs vom Vortag fortsetzen. Der ATX
Zwar konnte der Leitindex zeitweise noch deutlicher zulegen, die eher maue Marktstimmung an der Wall Street vor dem Wochenende drückte jedoch auch auf die Kurse. Nach den deutlichen Gewinnen an den US-Börsen vom Vortag kamen die Kurse dort wieder etwas zurück. An den Leitbörsen in Europa gab es hingegen ebenso durchwegs Aufschläge.
Im Fokus standen am Freitag einerseits eine Vielzahl an Konjunkturdaten, darunter Inflations- und Wirtschaftszahlen aus dem Euroraum. Der Anstieg der Verbraucherpreise erreichte mit 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein Rekordhoch. In Österreich beschleunigte sich die Teuerung auf 7,2 Prozent. Angetrieben wird die Inflation weiterhin von den hohen Energiekosten. Die Wirtschaft im Euroraum ist wie zuvor von Experten erwartet über den Winter verhalten gewachsen. Im ersten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent gestiegen.
Auch die laufende Berichtssaison erreichte in Wien ihren vorläufigen Höhepunkt. Mit der OMV
Der Gas-. Öl- und Chemieriese OMV vermeldete für das erste Jahresviertel einen Gewinn- und Umsatzsprung. Allerdings wurde der tatsächlich erzielte Gewinn (nach Sondereffekten) durch kräftige Abschreibungen gedrückt. Die Papiere der OMV gehörten mit plus 5,5 Prozent zu den größten Gewinnern.
Auch die Erste Group legte gute Zahlen vor, trotzdem verlor die Aktie deutliche 4,1 Prozent. Die Bank konnte ihren Nettogewinn im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel auf fast 450 Millionen Euro steigern. Positiv lief auch das Kreditgeschäft. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank mit einem Nettokreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich, hieß es im Ausblick.
Der Baukonzern Strabag profitierte im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Bauboom. Dementsprechend konnte die Strabag ihren Gewinn kräftig steigern. Die Aktien der Strabag schlossen um 1,9 Prozent fester.
Ein Kursplus von über 7 Prozent verbuchten auch die Anteile von Andritz. Die Erstquartalszahlen des steirischen Anlagenbauers kamen bei den Anlegern gut an. So profitierte Andritz im ersten Jahresviertel von einer weiterhin starken Nachfrage und steigerte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Konzerngewinn kletterte noch kräftiger.
Beim Salzburger Hebevorrichtungshersteller Palfinger ist der Gewinn hingegen im ersten Quartal weggebrochen. Der Umsatz erreichte indes mit einem kräftigen Zuwachs den bisher höchsten Wert in einem Startquartal. Offenbar hatten die Anleger mit noch schlechteren Zahlen gerechnet - die Papiere gewannen ein Prozent.
Der Aluminiumverarbeiter AMAG hat im ersten Quartal sehr gute Geschäfte gemacht und einen Rekordgewinn eingefahren. Sollte die Energieversorgung aufrecht bleiben und die Preise dafür stabil bleiben, dürfte auch das gesamte Jahr gut laufen, hieß es in dem Quartalsbericht. Die Anteile des Unternehmens gaben 1,7 Prozent nach./pma/kat/APA/jha
Quelle: dpa-Afx