WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag mit deutlichen Gewinnen geschlossen. Der am Nachmittag veröffentlichte monatliche US-Arbeitsmarktbericht wirkte sich allerdings nicht merklich auf die Marktstimmung hierzulande aus, denn bereits im Vorfeld der Herausgabe des Jobreports waren deutliche Zuwächse verzeichnet worden.
Der Leitindex ATX steigerte sich vor dem Wochenende um satte 3,07 Prozent auf 2.902,85 Einheiten. Der ATX Prime legte um 2,92 Prozent auf 1469,08 Zähler zu.
In den USA hat sich die Arbeitslosigkeit im Juni auf niedrigem Niveau kaum verändert. Die Arbeitslosenquote stagnierte auf dem Vormonatswert von 3,6 Prozent. Im vergangenen Monat wurden allerdings mehr Arbeitsplätze in der US-Wirtschaft geschaffen, als erwartet worden war.
Unternehmensseitig hatte sich die OMV jüngst zum Raffinerie-Unfall Anfang Juni zu Wort gemeldet. Die Kosten würden sich auf rund 200 Millionen Euro belaufen, hieß es. Sehr stark gestiegen ist indes im zweiten Quartal die Raffinerie-Referenzmarge Europa. Basierend auf der Rohölsorte Brent war die Marge im ersten Quartal noch bei 6,78 Dollar pro Fass gelegen, nun erreicht sie den Wert von 20,46 Dollar pro Fass. Die Aktien der OMV gewannen am heutigen Handelstag deutliche 6,6 Prozent.
Am Vorabend war zudem bekannt gegeben worden, dass die Raiffeisen Bank International (RBI) den Verkauf ihrer Bulgarien-Tochter abgeschlossen hat. Da alle aufsichtsrechtlichen Genehmigungen vorliegen, werde die Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD zum 30. Juni 2022 ausgegliedert, teilte die Bank mit. Käufer des Bulgarien-Geschäfts ist die KBC Bank, die dafür rund eine Milliarde Euro zahlt. Die Titel gingen um 5,4 Prozent höher aus dem Handel.
In der Finanzbranche stiegen auch die Anteile der Erste Group um deutliche 5,4 Prozent. Bei den Wertpapieren der Bawag belief sich das Kursplus auf bescheidenere 0,5 Prozent.
Seitens der Analysen hat laut Medienberichten die US-Bank JPMorgan das Kursziel für Voestalpine geringfügig von 27,50 auf 25,60 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Underweight" belassen. Dagegen gab es von Goldman Sachs eine Kurszielanhebung von 20 auf 21 Euro bei einem "Sell"-Rating. Die Aktien gewannen knapp ein Prozent auf 21,2 Euro.
Zu den Aktien des Verbundes, die um 2,2 Prozent höher auf 102,6 Euro schlossen, sollen laut weiteren Medienangaben die Experten der HSBC eine Analyse vorgelegt haben. Sie stuften das Papier von "Hold" auf "Buy" hinauf. Das Kursziel wurde von 96 auf 115 Euro hinaufgesetzt. Die Wertpapiere des Branchenkollegen EVN zogen indes um 4,8 Prozent hinauf.
Dass auf der Agrana-Hauptversammlung heute eine Dividende für das Geschäftsjahr 2021/22 von 0,75 Euro je Aktie beschlossen wurde, bewegte die Aktien des Zuckerherstellers um 0,9 Prozent hinauf. Im Vorjahr waren 0,85 Euro je Titel ausgeschüttet worden./sto/kat/APA/ngu
Quelle: dpa-Afx