WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag im ruhigen Feiertagshandel etwas schwächer geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX fiel um 0,27 Prozent auf 2635,41 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,28 Prozent auf 1341,31 Einheiten nach. Die europäischen Leitbörsen konnten der Wall Street im Späthandel nach Verlaufsverlusten teilweise noch ins Plus folgen. Für größere Kurssprünge reichte es jedoch auch nicht mehr.
Gleich mehrere Faktoren lassen die Marktteilnehmer derzeit vorsichtig agieren. In den Brexit-Gesprächen zwischen der Europäischen Union (EU) und Großbritannien zeichnet sich weiter kein Durchbruch ab. Zuletzt kündigte die britische Regierung allerdings an, mehrere umstrittene Klauseln aus ihrem geplanten Binnenmarktgesetz zurückziehen zu wollen. In den nächsten Tagen sollen sich nun EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Premierminister Boris Johnson in Brüssel treffen, um doch noch zu einer Einigung zu kommen.
Auch vom Devisenmarkt kam weiter Gegenwind. Der Euro hielt sich auf anhaltend hohem Niveau und blieb weiter über der Marke von 1,21 US-Dollar. Die starke Gemeinschaftswährung verschlechtert die Exportaussichten heimischer Unternehmen außerhalb des Euroraums. Als dritter großer Belastungsfaktor bleibt auch die Situation rund um die Corona-Pandemie angespannt.
Kursrelevante Unternehmensnachrichten blieben am Feiertag aus. Allerdings lag eine neue Analysteneinschätzung zur Semperit vor. Die Titel des Gummi- und Kautschukherstellers sind in der "Top Stock Picks"-Liste der Baader Bank für 2021 enthalten. Baader-Analyst Christian Obst bestätigte zudem seine "Buy"-Empfehlung und sein Kursziel von 35,00 Euro. Die Aktien stiegen um 1,43 Prozent auf 24,85 Euro und gehörten damit zu den größten Kursgewinnern im prime market. Lediglich die Titel des Luftfahrtzulieferers FACC (plus 3,28 Prozent) und die Aktien des Autozulieferers Polytec (plus 1,48 Prozent) legten noch stärker zu.
Im enger fassten Leitindex ATX setzten sich die Papiere des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann mit einem Plus von 1,25 Prozent an die Spitze. Unter den Index-Schwergewichten stiegen Andritz (plus 1,00 Prozent) und die bereits an den vergangenen Handelstagen starke OMV-Aktie (plus 0,88 Prozent) am stärksten.
Schwächster ATX-Wert waren dagegen Do&Co mit einem Minus von 2,43 Prozent. Unter den größeren Indexweten verzeichneten die BAWAG-Titel mit einem Minus von 1,42 Prozent die stärksten Abschläge. Auch die beiden weiteren Bankaktien im Leitindex, Raiffeisen Bank International (minus 0,72 Prozent) und Erste Group (minus 0,04 Prozent), beendeten den Handelstag im negativen Bereich./dkm/pma/APA/nas
Quelle: dpa-Afx