WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit klaren Abschlägen beendet. Was im frühen Geschäft noch nach einem freundlichen Wochenausklang aussah, trübte sich im Verlauf zunehmend ein. Gute US-Einzelhandelsdaten ließen am Nachmittag dann noch einmal kurz auf einen positiven Wochenschluss hoffen, diese Hoffnungen machte aber das schwächelnde Michigan Sentiment zunichte.
Der ATX rutschte nach Veröffentlichung des US-Stimmungsbarometers auf ein noch tieferes Niveau und schloss letztlich mit Kursverlusten von 0,53 Prozent auf 3394,53 Einheiten. Der ATX Prime ging um 0,55 Prozent schwächer auf 1724,84 Einheiten aus dem Handel.
Die US-Einzelhandelsumsätze hatten zunächst noch kleine Impulse nach oben für den Wiener Markt geliefert. Die Umsätze stiegen demnach im Juni um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Analysten waren von einem Rückgang um 0,3 Prozent ausgegangen.
Das Konsumklima in den USA hat sich aber im Juli überraschend eingetrübt. Als Grund gelten stark steigende Preise. Das Barometer für die Verbraucherlaune fiel auf 80,8 Zähler von 85,5 Punkten im Juni. Erwartet worden war ein Anstieg auf 86,5 Punkte.
Neben den US-Daten blieben richtungsweisende Nachrichten zu Einzelwerten am Freitag Mangelware. Eine Analystenstimme gab es zu Wienerberger. Die Berenberg-Experten haben das Kursziel für die Titel des Baustoffkonzerns von 38 auf 41 Euro erhöht und ihre Kaufempfehlung "Buy" bestätigt. Die Papiere des Baustoffkonzerns schlossen mit einem Aufschlag von 0,73 Prozent auf 33,16 Euro.
Neuigkeiten gab es aus der Immo-Branche. Nach dem gescheiterten s-Immo-Übernahmeversuch durch die Immofinanz könnten die heimischen Immobilienkonzerne wieder getrennte Wege gehen. Man werde mit der Immofinanz über die Auflösung der Überkreuzbeteiligung verhandeln, sagte s-Immo-Firmenchef Bruno Ettenauer der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Die Immofinanz signalisierte gegenüber der Agentur auch Diskussionsbereitschaft. s Immo-Titel kletterten in Reaktion um 2,81 Prozent an die Spitze der Kursliste, Immofinanz legten 0,46 Prozent zu.
Aus Branchensicht lasteten vor allem Bankwerte auf dem ATX. Erste Group büßten 0,87 Prozent ein, Bawag verloren 1,30 und Raiffeisen Bank International schlossen mit einem Abschlag von 1,96 Prozent. Aber auch Ölwerte gaben nach. OMV, die im Verlauf auch im positiven Terrain notiert hatten, gingen um 0,65 Prozent tiefer aus der Sitzung. Schoeller-Bleckmann büßten noch deutlichere 2,41 Prozent ein.
Die Liste der Tagesverlierer wurde aber von Frequentis angeführt, die um 6,15 Prozent abrutschten. Palfinger verloren 2,04 Prozent und auch Strabag mussten ein Minus von 1,92 Prozent hinnehmen. Aufwärts ging es hingegen für FACC, die Papiere zogen um 1,63 Prozent an und Kapsch TrafficCom verbesserten sich um 1,35 Prozent./kat/mik/APA/nas
Quelle: dpa-Afx