WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag mit Kursgewinnen geschlossen Der Leitindex ATX kletterte um 0,81 Prozent auf 3015,14 Einheiten und überwand damit die psychologisch wichtige 3000 Punkte-Hürde. Der ATX Prime kletterte um 0,73 Prozent auf 1532,33 Zähler. Der US-Arbeitsmarktbericht, der die Märkte teilweise enttäuschte, konnte keine nachhaltigen Impulse für den Wiener Markt liefern.
Die US-Daten enttäuschten zwar teilweise, dennoch fielen die Reaktionen durchaus optimistisch aus - die US-Wirtschaft sei weiter auf Erholungskurs. "In der Summe zeigen die heutigen Zahlen, dass sich der US-Arbeitsmarkt weiter verbessert. Der Impffortschritt und die Corona-Hilfsprogramme der Regierung sollten die Erholung weiter vorantreiben, sodass in den nächsten Monaten wieder mit einem merklich höheren Jobzuwachs zu rechnen ist. Im Gegensatz zum Euroraum ist ein Rückfall in die Rezession unwahrscheinlich", meinen die Experten der Commerzbank.
Im Verlauf hatten in Wien vor allem starke Bankaktien den ATX nach oben gezogen, diese büßten aber ihre Verlaufsgewinne zum Handelsende hin großteils wieder ein. So blieb bei Raiffeisen International letztlich ein Plus von 0,60 Prozent stehen. Das Institut hatte Zahlen vorgelegt und demnach im Corona-Jahr ein Drittel weniger Gewinn gemacht. Auch operativ waren die Ergebnisse rückläufig. Bei den Branchenkollegen Erste Group (plus 0,60) und Bawag (plus 0,79 Prozent) ging es ebenfalls bergauf, aber auch sie kamen von den Tageshöchstständen deutlich zurück.
Enttäuschende Nachrichten meldete FACC. Der Flugzeugausrüster hat seinen Ausblick gesenkt. Wurde für das gesamte Geschäftsjahr 2020 im November noch ein Umsatz zwischen 500 Millionen und 520 Millionen Euro sowie ein Betriebsverlust (EBIT) in einer Bandbreite von 55 Millionen bis 65 Millionen Euro erwartet, so ist es nun ein etwas höherer Umsatz von circa 526 Millionen Euro, aber auch ein deutlich höherer operativer Verlust in einem Bereich von voraussichtlich 67 Millionen bis 75 Millionen Euro. Die Aktien rutschten in Reaktion um 5,93 Prozent ab.
Ebenfalls tiefer schlossen Post-Aktien und verloren 0,28 Prozent. Das Unternehmen hat seine Anteile an der Wiener Transaktionsdruckerei D2D von 70 auf 100 Prozent aufgestockt und hat dort damit das alleinige Sagen. OMV-Papiere profitierten von einem freundlichen Analystenkommentar und legten um 0,85 Prozent zu. Die Credit Suisse hat das Kursziel für die Titel des Öl- und Gaskonzerns von 47,5 auf 45 Euro gesenkt, nachdem dieser am Vortag seine Jahreszahlen für 2020 veröffentlicht hatte. Die Anlageempfehlung "Outperform" wurde bestätigt.
Versicherer schlossen uneinheitlich. Vienna Insurance Group gingen um 0,69 Prozent fester aus dem Handel, Uniqa dagegen büßten 0,61 Prozent ein. Am Nachmittag wurde bekannt, dass das Ergebnis vor Steuern (EGT) und das Konzerneigenkapital der Uniqa durch Wertminderungen in Bulgarien und Rumänien für das Jahr 2019 nachträglich in der Höhe von 54,6 Millionen Euro belastet werden./kat/mik/APA/nas
Quelle: dpa-Afx