WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit leichten Kursverlusten beendet. Der österreichische Leitindex ATX
Bereits am Morgen hatte der ATX nachgegeben, am Vormittag aber eine Trendumkehr vollzogen und die Aufschläge dann über weite Strecken gehalten. Erst knapp vor Handelsschluss gab der Leitindex schließlich alle Verlaufsgewinne wieder ab und rutschte ins Minus. Auch die geballte Kraft der stark gewichteten Banken und der OMV
In der Früh und am Vormittag hatten zunächst steigende Anleiherenditen in den USA für zunehmende Verunsicherung an den Börsen gesorgt. Der US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag lag dann über den Erwartungen. So wurden außerhalb der Landwirtschaft 379 000 Jobs geschaffen, Ökonomen hatten nur mit 182 000 gerechnet. Die guten Daten schürten jedoch Sorgen, dass die US-Notenbank schneller als erwartet zu einer Abkehr von der sehr lockeren Geldpolitik kommen könnte, was Experten für unwahrscheinlich halten.
"Wir erwarten, dass die Fed erst zur Jahresmitte 2022 beginnen wird, ihre Geldpolitik etwas weniger expansiv zu gestalten, indem sie ihre Anleihenkäufe zurückfährt", schrieben die Ökonomen der Commerzbank. "Ein weiterer starker Anstieg der Renditen ist allerdings unwahrscheinlich, da die globalen Notenbanken voraussichtlich noch einige Jahre ihre Leitzinsen nicht anheben werden und durch Staatsanleihen-Ankäufe die Renditen niedrig halten", meinen auch die Experten der Erste Group.
Die Bankenbranche war am Freitag europaweit gesucht, auch in Wien konnten die stark gewichteten Finanztitel klar zulegen. Bawag
Auf der Branchentafel lagen auch Ölwerte ganz vorn. Die Ölpreise hatten am Freitag stark zugelegt. Die Aktien von OMV schlossen 0,33 Prozent fester, kamen aber von ihren Verlaufshochs zurück. Die Aktien von Branchenkollege Schoeller-Bleckmann zogen deutlicher um 2,72 Prozent an.
Die Nachrichtenlage blieb es den ganzen Freitag über ruhig, von Analystenseite kam aber eine Meldung zur Andritz
Schlusslicht auf dem Kurszettel waren die Papiere von Marinomed, die um 3,45 Prozent absackten. Gegen den Branchentrend schwächer notierten auch Addiko Bank mit minus 2,45 Prozent. Auch FACC (minus 2,69 Prozent) und Immofinanz (minus 2,57 Prozent) gehörten zu den größeren Verlierern./kat/sto/APA/stw
Quelle: dpa-Afx