WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Donnerstag mit deutlichen Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der österreichische Leitindex ATX fiel um 1,50 Prozent auf 2217,79 Punkte. Der breiter gefasste ATX-Prime-Index büßte 1,45 Prozent auf 1133,74 Einheiten ein.
Im Eröffnungshandel hatte der österreichische Aktienmarkt nach einem starken Vortag zunächst noch leichte Kursgewinne verzeichnet. Noch am Vormittag drehten die Wiener Indizes jedoch ins Minus. Als sich am Nachmittag ein sehr schwacher Handelsauftakt in New York abzuzeichnen begann, rutschten sie immer tiefer in die Verlustzone. An der Wall Street gerieten - wie in der Vorwoche - vor allem die seit Beginn der Coronakrise stark gelaufenen Technologieaktien unter Druck. Am Montag war an den US-Börsen feiertagsbedingt nicht gehandelt worden.
Wichtige Konjunkturdaten wurden im Tagesverlauf nicht veröffentlicht. Später in der Woche dürfte vor allem der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) Aufmerksamkeit zuteil werden. Ihre Ergebnisse werden am Donnerstagnachmittag bekannt gegeben.
Bei den Einzelwerten legten die Titel der S Immo als stärkster ATX-Wert um 0,94 Prozent zu. Sie knüpften damit an ihre Vortagesgewinne an, am Montag waren sie um knapp dreieinhalb Prozent gestiegen. Mit den beiden eher defensiven Werten Post (plus 0,35 Prozent) und Telekom Austria (plus 0,16 Prozent) gab es im Leitindex daneben nur zwei weitere Kursgewinner.
Sehr schwach zeigten sich dagegen die beiden Ölwerte Schoeller-Bleckmann (minus 4,26 Prozent) und OMV (minus 3,55 Prozent), die von stark fallenden Ölpreisen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der Brent-Ölpreis ist am Nachmittag vor dem Hintergrund einer allgemeinen Risikoaversion an den Märkten erstmals seit Juni unter die Marke von 40 Dollar gefallen.
Unter den Index-Schwergewichten standen neben der OMV auch die Bankaktien Bawag (minus 2,86 Prozent) und Raiffeisen (minus 2,09 Prozent) unter Druck, während sich die Titel der Erste Group (minus 0,93 Prozent) immerhin etwas besser als der Gesamtmarkt halten konnten. Unter den größten ATX-Kursverlierern befand sich außerdem die Versorgeraktie Verbund mit einem Minus von 2,64 Prozent und die Titel des Anlagenbauers Andritz mit einem Kursabschlag von 2,43 Prozent.
Außerhalb des Leitindex kamen die Aktien der Strabag mit einem Minus von 4,92 Prozent unter die Räder, und die Titel des Feuerwehrausrüsters Rosenbauer brachen um 3,90 Prozent ein. Dagegen holten die Papiere des Kranherstellers Palfinger ihre Kursverluste aus dem Frühhandel auf und beendeten den Handelstag im schwachen Umfeld mit einem satten Plus von 4,58 Prozent. Kursrelevante Nachrichten zum Salzburger Unternehmen lagen allerdings keine vor./dkm/pma/APA/fba
Quelle: dpa-Afx