WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag deutliche Kursverluste verbucht. Der ATX
An den europäischen Finanzmärkten war die Nervosität der Anleger wegen eines möglichen russischen Einmarschs in die Ukraine erneut stark zu spüren. Hinzu kommt die Sorge vor höheren Leitzinsen, kommentierte ein Marktbeobachter. So sprechen sich Kreisen zufolge immer mehr EZB-Mitglieder für eine Zinserhöhung bereits in diesem Jahr aus.
Im Frühhandel sorgten neue Hoffnungen in der Russland-Ukraine-Krise noch für eine freundliche Aktienmarktstimmung. So ist zur Deeskalation ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin geplant. Der Kreml hat die Hoffnungen auf ein baldiges Treffen zur Entspannung des Ukraine-Konflikts allerdings gedämpft. "Es gibt soweit keine konkreten Pläne dazu", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Für Nervosität sorgt auch die anhaltende russische Truppenpräsenz an der Grenze zur Ukraine, hieß es von einem Marktbeobachter.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat zudem erklärt, man müsse erwägen, ob die Separatisten-Regionen im Osten der Ukraine anerkannt werden sollten, wurde am Nachmittag bekannt. Mit einem solchen Schritt würde Putin den Weg ebnen für einen militärischen Einmarsch Russlands in die Ostukraine.
Unter den Indexschwergewichten rutschten Raiffeisen deutliche 5,47 Prozent ins Minus. Voestalpine
Wienerberger
Für Andritz
Frequentis konnten sich um 1,48 Prozent steigern. Das auf Flugkommunikation spezialisierte Unternehmen übernimmt 51 Prozent an dem italienischen Unternehmen Regola. Mit dem Zukauf will Frequentis laut Aussendung seinem Ziel näher kommen, "weltweit die Nummer eins für sicherheitskritische Kontrollzentralen zu werden". Zum Kaufpreis werden in der Presseaussendung keine Angaben gemacht.
Aktuelle Konjunkturnachrichten rückten zu Wochenbeginn in den Hintergrund. Dabei hat die weniger angespannte Corona-Lage die Unternehmensstimmung in der Eurozone deutlich aufgehellt. Die bereits hohe Inflation in Deutschland legt weiter zu, wurde ferner bekannt. Im Januar stiegen die Produzentenpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 25 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949./ger/ste/APA/jha
Quelle: dpa-Afx