WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Donnerstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Im Späthandel drehte der österreichische Leitindex ATX nach einer überwiegend positiven Börsensitzung in die Verlustzone. Er schloss mit minus 0,17 Prozent auf 3450,57 Punkte.
Der Fokus lag auf Quartalsberichten von AT&S, BAWAG und OMV. Konjunkturseitig standen am Donnerstag nach der gestrigen Zinssitzung der Federal Reserve (Fed) Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten im Blick.
So lagen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bei 224 000 Anträgen und damit über den prognostizierten 213 000. Gegenüber der Vorwoche entspricht dies einem Anstieg von 4,1 Prozent. Darüber hinaus sei die Produktivität im vierten Quartal zur Vorperiode etwas stärker gestiegen als prognostiziert. Die Lohnstückkosten steigerten sich um 0,5 Prozent und lagen damit deutlich unter den erwarteten 1,3 Prozent.
Auch Industriedaten wurden begutachtet. Die US-Industrie hat ihre lange Talfahrt zu Jahresbeginn überraschend abgebremst und nähert sich der Wachstumsschwelle. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor stieg im Januar von 47,1 Zählern im Vormonat auf 49,1 Punkte. Ökonomen hatten hingegen mit einem Rückgang gerechnet.
Zum Wochenschluss dürfte sich die geballte Aufmerksamkeit auf den US-Arbeitsmarktbericht richten, vor allem nach den Aussagen des Fed-Chefs Jerome Powell, der "mehr Zutrauen" gewinnen müsse, dass die Inflation nachhaltig in Richtung zwei Prozent wandert - bei weiterhin positiven Konjunkturdaten. Vor diesem Hintergrund blickten Marktbeobachter am Vorabend vor allem auf Jobdaten.
In Wien standen Aktien von Unternehmen im Blick, die Geschäftszahlen vorlegten. So machte BAWAG im Vorjahr ein Drittel mehr Gewinn. Zudem gab die BAWAG bekannt, dass sie die niederländische Knab Bank für rund eine halbe Milliarde Euro kaufen wird. BAWAG-Aktien zogen kräftig um 4,72 Prozent auf 50,10 Euro an.
OMV zeigten sich nach Ergebnissen um 0,63 Prozent höher und knüpften damit an die Vortagesgewinne an. Der Öl-, Gas- und Chemiekonzern hat 2023 vor allem wegen der stark gesunkenen Rohstoffpreise zwar bei weitem nicht so gut verdient wie im Vorjahr - Konzernchef Alfred Stern freut sich dennoch über das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte und will den Aktionären zusätzlich zur erhöhten regulären Dividende von 2,95 Euro je Aktie die Ausschüttung einer Sonderdividende von 2,10 Euro je Aktie vorschlagen.
AT&S weiteten bis Handelsschluss ihre Verluste deutlich aus und sanken um 5,61 Prozent auf 21,20 Euro. Der Leiterplattenhersteller hat in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 weniger Umsatz und Gewinn erwirtschaftet. Begründet wurde das mit dem schwierigen Marktumfeld./sto/szk/APA/mis
Quelle: dpa-Afx