WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag mit Kursverlusten beendet. Der Leitindex ATX verlor 0,68 Prozent auf 2962,71 Einheiten, der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,76 Prozent auf 1506,53 Zähler nach. Versorgeraktien gaben kräftig nach und zogen so die Aktienbarometer nach unten.
Sorgen um die Entwicklung der Coronakrise in all ihren Facetten waren zum Wochenausklang zunächst wieder stärker in den Fokus gerückt - von den europaweiten Neuinfektionen und Lockdown-Maßnahmen bis hin zu den wirtschaftlichen Folgewirkungen und dem Fortschritt der Impfkampagne. Doch die trübe Stimmung dürfte nach Ansicht von Marktteilnehmern nicht nachhaltig sein - Aktien seien weiterhin gefragt, schreibt etwa die Helaba.
"Solange jedoch die großen Notenbanken weiterhin das System mit Liquidität fluten und auch die Fiskalpolitik mit riesigen Ausgabenprogrammen Wirtschaft und Haushalte stützt, dürften die positiven Wachstumserwartungen von den Marktteilnehmern nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden. Schließlich eröffnen rückläufige Infektionszahlen in vielen Ländern und fortschreitende Impfungen eine positive Perspektive, auch wenn Lockerungen zum Teil noch auf sich warten lassen", meinen die Aktienmarktexperten der Helaba.
In Wien rückten Versorger in den Fokus. Die Titel von Verbund standen mit einem Minus von 8,95 Prozent unter deutlichem Verkaufsdruck, auch Papiere der EVN rutschten um 4,23 Prozent nach unten. Daneben schlossen auch Industriewerte wie voestalpine (minus 1,55 Prozent) und Palfinger (minus 1,62 Prozent) tiefer.
Auch Aktien mit Bezug zur Luftfahrt mussten Einbußen hinnehmen, wie etwa FACC mit minus 5,93 Prozent. Do&Co verbilligten sich um 1,42 Prozent. Flughafen Wien gaben um 0,17 Prozent nach. Der Airport meldete am Freitag Passagierzahlen - demnach hat sich im Jänner der Passagierrückgang fortgesetzt. Das Minus belief sich im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 90,5 Prozent, es gab nur 198.295 Reisende.
Erfreut dürften dagegen die Investoren von Mayr-Melnhof ins Wochenende gehen. Die Aktien kletterten um 6,62 Prozent nach oben, nachdem ein Zukauf in Polen bekannt wurde. Der Konzern übernimmt die polnische Kartonfirma Kwidzyn von der International Paper Holding um 670 Millionen Euro mit 2.300 Mitarbeitern. Zusätzlich übernehmen die Österreicher Verbindlichkeiten von rund 33 Millionen Euro.
CA Immo schlossen nach einem Analystenkommentar unverändert bei 36,00 Euro. Die Deutsche Bank hat das Kursziel für die CA Immo von 43 auf 46 Euro angehoben und empfiehlt die Titel weiter zum Kauf./kat/ste/APA/fba
Quelle: dpa-Afx