WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Montag mit schweren Verlusten aus dem Handel gegangen. Im Späthandel brachte vor allem eine schwache Stimmung an der Wall Street die Aktienkurse unter Druck.
Der Leitindex ATX schloss den vierten Tag in Folge mit Verlusten. Er verlor satte 3,60 Prozent auf 3008,02 Punkte. Für den ATX Prime ging es um 3,38 Prozent auf 1518,58 Zähler deutlich hinab. Klare Verluste prägten auch das europäische Umfeld.
Experten sind sich einig, dass die Woche begonnen habe, wie die vorherige aufgehört hat. Dabei blicken Anleger mit Sorgenfalten nach Osten: einerseits in die Ukraine, wo der Angriffskrieg Russlands nun die G-7-Staaten dazu gebracht hat, sich mit keinem russischen Öl mehr einzudecken; andererseits nach China, wo die Zero-Covid-Politik Pekings die Wirtschaft abzuwürgen droht. Aber auch der zunehmende Zinsdruck bereitet Investoren Sorgen.
Konjunkturumfragewerte aus dem Euroraum untermauerten zudem das von Analysten beschriebene trübe Stimmungsbild. Gegenüber dem Vormonat fiel der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator um 4,6 Punkte auf minus 22,6 Zähler, wie Sentix mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Juni 2020, also seit knapp zwei Jahren. Analysten hatten mit einer Eintrübung auf minus 21,6 Punkte gerechnet.
Mit Blick auf die Branchen standen angesichts der G-7-Entscheidung Öltitel im Fokus. Hierzulande gaben die Titel der OMV um 6,7 Prozent stark nach. Die Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann sanken um 5,3 Prozent.
Unter den schwer gewichteten Bankentiteln verloren die Wertpapiere der Erste Group 3,4 Prozent und Raiffeisen-Aktien um 1,5 Prozent. Bawag gaben 2,2 Prozent ab.
Die Aktien der Verbund verloren starke 6,5 Prozent. Der Stromkonzern Verbund hat ein weiteres Windkraft- und Photovoltaik-Portfolio in Spanien erworben. Die PV-Anlage in der Region Kastilien-La Mancha südlich von Madrid umfasst 82 Megawatt (MW) Leistung und befindet sich bereits in Betrieb. Zusätzlich habe Verbund eine Entwicklungsplattform für Wind- und PV-Projekte erworben, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit.
Rosenbauer gaben um 5,7 Prozent nach. Angesichts starker Unsicherheiten wegen des Kriegs in der Ukraine senkt der Feuerwehrkonzern den Ausblick für das laufende Jahr. Der Umsatz dürfte heuer nun "rund 1 Milliarde Euro" betragen statt über einer Milliarde, die operative Marge (Ebit) 1 bis 3 Prozent statt "wie im Vorjahr" 3,6 Prozent, teilte das Unternehmen mit.
Ebenfalls stark im Minus gingen die Aktien der AT&S aus dem Handel. Sie büßten 7,1 Prozent ein. Klar tiefer schlossen zudem DO&CO (minus 5,1 Prozent) und FACC (minus 4,3 Prozent)./sto/ste/APA/men
Quelle: dpa-Afx