WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag nach einer volatilen Handelssitzung letzten Endes mit Verlusten geschlossen. Der heimische Leitindex ATX verlor 0,38 Prozent auf 2721,15 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime sank um 0,39 Prozent auf 1377,22 Punkte.
Die Volatilität an den Handelsplätzen dürfte aufgrund der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren - darunter der Ukraine-Konflikt, die europäische Energiesicherheit und die weltweit hohe Inflation - aufrecht bleiben. Einige Male wechselten die Aktienindizes diesseits des Atlantiks die Vorzeichen. Im Späthandel dürfte die mehrheitlich negative Wall Street belastet haben.
Seitens Konjunkturdaten zeichnete sich ein trübes Bild ab. So hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im September deutlich verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 4,3 Punkte auf 84,3 Zähler, wie das Ifo-Institut mitteilte. Es ist der niedrigste Stand seit Mai 2020. Experten hatten mit einer Eintrübung gerechnet, allerdings nur auf 87 Punkte. "Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Im Fokus standen zudem die am Wochenende abgehaltenen Regierungswahlen in Italien. Zum Wahlausgang schrieben die Analysten der Helaba, dass abzuwarten bleibe, ob die siegreiche Anführerin der rechtspopulistischen Fratelli d'Italia, Georgia Meloni, ihr Versprechen halten werde, und keinen harten Bruch mit der Europäischen Union anstrebe.
Unter den größten Verlierern fanden sich am Wiener Markt die Aktien von Schoeller-Bleckmann, die um sechs Prozent nachgaben. Bereits am Freitag hatten die Papiere angesichts fallender Ölpreise mehr als acht Prozent verloren. Die Anteile an der OMV, die am Ende der Vorwoche ebenfalls Verluste in dieser Größenordnung eingefahren hatten, gewannen dagegen 0,7 Prozent.
Die wichtigsten Bankentitel aus Wien waren überwiegend schwächer. So verloren Erste Group 2,2 Prozent und Raiffeisen büßten 1,1 Prozent ein. BAWAG stiegen dagegen um leichte 0,2 Prozent.
Unter den Einzelwerten stiegen die Wertpapiere des Flughafens Wien um 1,7 Prozent auf 33,35 Euro. Hier war zuletzt bekannt gegeben worden, dass der Fonds IFM Global Infrastructure Fund, der über seine Luxemburger Tochter Airport Groups Europe bereits etwas mehr als 40 Prozent am Vienna Airport hält, sein Angebot für weitere 9,99 Prozent der Aktien leicht verbessert hat. Statt wie bisher 33 Euro bietet IFM nun 34 Euro plus Dividende (cum Dividend).
Gefragt waren zudem auch die Aktien der Lenzing mit plus 3,1 Prozent auf 64 Euro. Die Analysten der Baader Bank haben ihre Kaufempfehlung "Buy" für die Aktien des oberösterreichischen Faserherstellers nach der elften Baader Investment-Konferenz bestätigt. Das Kursziel wurde von Analyst Markus Mayer mit 149 Euro zunächst beibehalten./sto/ste/APA/nas
Quelle: dpa-Afx