WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Montag mit Verlusten in die Woche gestartet. Der ATX beendete den Handelstag mit einem Minus von 0,66 Prozent und 3137,93 Punkten. Der breiter gefasste ATX prime fiel um 0,78 Prozent auf 1583,73 Zähler. Auch an anderen europäischen Märkten ging es zum Wochenbeginn nach unten.
Belastet wurden die Börsen von Zinserhöhungs- und Konjunktursorgen. Der ifo-Index zeigte eine leichte Verschlechterung des Geschäftsklimas in Deutschland. Zudem befürchtet auch die EZB-Chefin Christine Lagarde weiter eine anhaltend schwache Konjunktur, wie sie am Montag in einer turnusmäßigen Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments sagte. Lagarde bekräftigte gleichzeitig, dass die EZB die Zinsen so lange wie nötig hoch halten werde, um die Inflation zurückzudrängen.
Wichtige Unternehmensnachrichten gab es hingegen am Berichtstag nicht. Aufmerksam verfolgt wird aber weiter die Kursentwicklung des Börsendebütanten EuroTeleSites. Die Aktie der von der Telekom Austria abgespaltenen Funkturmtochter verlor an ihrem zweiten Handelstag 1,8 Prozent auf 5,40 Euro, nachdem sie zu ihrem IPO am Freitag noch gut 11 Prozent zugelegt hatte.
Die größten Verlierer im prime market waren Semperit mit einem Minus von 4,3 Prozent und Do&Co mit einem Abschlag von 3,6 Prozent. Unter den Schwergewichten verloren die Aktien des Stahlkonzerns Voestalpine 2,3 Prozent. Auch an anderen Börsen gaben Stahlwerte nach schlechten Nachrichten aus Chinas Immobilienbranche nach. Die einzigen Gewinner im prime market waren die Aktien der beiden Stromversorger EVN (plus 0,8 Prozent) und Verbund (plus 0,7 Prozent), gefolgt von den Immobilienwerten CA Immo (plus 0,3 Prozent) und Immofinanz (plus 0,1 Prozent).
Flughafen Wien-Aktien schlossen nach einer neuen Analysteneinstufung unverändert zum Vortag mit 46,80 Euro. Die Analysten von Raiffeisen Research haben ihre Coverage für die Titel mit einem Kursziel von 48,5 Euro und der Empfehlung "hold" wieder aufgenommen. Die Experten zeigen sich optimistisch, dass der Airport-Betreiber vom erwarteten Verkehrsanstieg und organischem Wachstum profitieren kann, sehen aber angesichts der Bewertungsniveaus derzeit wenig Aufwärtspotenzial für die Flughafen-Aktie.
Auch im weiteren Wochenverlauf dürften Inflations- und Zinsängste das bestimmende Thema bleiben. Mit Spannung erwartet werden vor diesem Hintergrund auch die im Wochenverlauf noch kommenden Daten zur Geldmenge und Inflation in der Eurozone. Von den Zahlen erhoffen Börsianer auch Hinweise auf die kommenden Zinsentscheidungen der EZB./mik/ste/APA/nas
Quelle: dpa-Afx